Was sollte eine gute Ärzte-Website beinhalten?
Mögling umriss die Mindestanforderungen, die an eine gute Ärzte-Website gestellt würden:
1. Eine deutlich übersichtliche Homepage mit einfacher und deutlicher Navigation.
2. Ein Bild vom Arzt oder Team bringt Vertrauen und Sympathie.
3. Kurze Vorstellung Ihrer Praxis auf der Homepage
4. Kontaktdaten, Sprechstunden, Anschrift – evtl. Google Maps – sollten auch direkt auf der ersten Seite der Homepage stehen.
5. Ferner eine Seite mit Leistungen/Behandlungsmöglichkeiten
6. Kontaktformular
7. Impressum
Mögliche Extras:
1. Eventuell eine Sonderseite mit Informationen zu einem Spezialgebiet oder auch Gesundheitstipps bei speziellen Erkrankungen
2. Wer seinen Patienten einen besonderen Service und viele aktuelle Informationen bieten will, der kann auch einen Blog, ein Chatprogramm oder auch ein entweder eigenes Social Media Modul oder auch Facebook und/oder Twitter anbieten.
Website muss responsive sein!
Die einzelnen Seiten sollten übersichtlich sein, sowie möglichst keine Frames oder Blöcke enthalten, damit man sie auf einem Smartphone oder Tablet klar lesen kann und nach unten scrollen kann. Und sie sollte selbstverständlich mobil freundlich – also voll responsive – sein.
Mobil-freundliche Websites sind laut Mögling heutzutage „ein unabdingbares Muss“. Viele Websites besonders von Arztpraxen - hier liege der Anteil über 65 Prozent – aber auch von Apotheken seien nicht responsive, sprich: auf Mobiltelefonen und Tablets nur schwer lesbar und bedienerunfreundlich. Solche Seiten würden von Google „bestraft“, indem sie im Ranking nach unten verschoben würden.
Zukunft gehört den Apps
Schon bald werde der gute alte PC oder Laptop für den täglichen Gebrauch der Vergangenheit angehören, so Möglings Einschätzung. Immer mehr Onlineuser nutzten bevorzugt Smartphones und Tablets. „Apps sind einfach und schnell zu bedienende Miniprogramme welche schnell und partiell auch ohne Wifi auf dem Telefon funktionieren.“ Aber welche Bedeutung werden Apps auch für die Arztpraxis haben? Einer Studie des Marktforschungsinstituts YouGov im Auftrag von Modeo.de habe ergeben, so Mögling, dass sich bereits jeder sechste Deutsche (16%) vorstellen kann, dass Gesundheits-Apps den Arztbesuch in Zukunft überflüssig machen könnten. Diese Meinung herrsche aber vor allem noch bei jüngeren Menschen vor. Bei den über 50-jährigen werde diese Meinung nur von 14 Prozent geteilt. Dennoch ein Zeichen, welches ernst genommen werden sollte, so Möglings Einschätzung.
Die digitale Medizin Website und App sind aus Sicht von Mögling „wichtig und nützlich“ für Arzt und Patient. „Aus diesem Grund sehe ich aus meiner Erfahrung als Marketing-Fachmann schon heute den Nutzen, dass Ärzte ihre eigene App anbieten, mit der sie ihren Patienten wirklich nützliche Informationen und Hilfe anbieten können. Denn die weitere Entwicklung der digitalen Medizin wird unausweichlich weiter gehen.“ Die Entwicklung einer nativen App für Android oder iOS sei leider immer noch eine kostenintesive Angelegenheit. Die Kosten lägen dabei zwischen 5.000 und mehreren Zigtausend Euro - je nach Komplexität. Es gäbe dafür jedoch eine günstige Alternative, eine sogenannte HTML App, welche auf Basis ähnlich einer Website für unter 500 Euro programmiert werden könne. HTML-Apps seien von nativen Apps nach außen hin nicht zu unterscheiden und hätten nur wenige Einschränkungen in Bezug auf Design und mögliche komplexe Funktionen. Für den Patienten seien sie aber nicht zu unterscheiden und böten alle Funktionen, die für den Patienten wichtig sein könnten.
Google und Jameda Ranking
Nur eine Webseite online zu stellen bedeute noch nicht, dass man diese Seite kenne oder gar finde, so Mögling. „Was früher die Gelben Seiten waren ist heute Google, dessen Suchergebnisse auch von vielen anderen Suchmaschinen genutzt werden.“
Voraussetzungen für hohes Google Ranking und gute Bewertungen:
● Die richtigen SEO Einstellungen (s.g.Suchmaschinen Optimierung)
● Möglichst viele Backlinks kreieren, sprich andere Seiten oder Besucher linken auf Ihre Seite, z.B. von Foren auf denen Sie selbst oder andere Berichte über Sie posten, aber auch Jameda und andere Ärzte-Verzeichnisse und Online-Adressenverzeichnisse und Online-Telefonbücher. Und natürlich Facebook und andere Social Media Programme.
● Möglichst viele Besucher auf einer Seite, was wiederum davon abhängig ist, wie oft und gut Sie die Seite publiziert wird, wie hoch das Google Ranking ist, aber auch vor allem wie interessant und gut die Informationen sind, die Besucher auf Ihrer Seite finden.
Die Bedeutung von Social Media, Facebook, Twitter & Co
Social Media, also Facebook, Twitter & Co, seien, so Mögling, heute zu den bedeutendsten digitalen Marketing Instrumenten geworden. Diese Instrumente vereinten Kunden/Patientenbindung, böten aktuelle Informationen und vor allem – falls gewünscht – direkte Kommunikation mit den Patienten. Zum Beispiel durch eine Chat-Sprechstunde ein- oder zweimal die Woche. Social Media Marketing nehme nicht zwangsläufig viel Zeit in Anspruch. „Als Arzt müssen viel lesen. Kopieren Sie einfach interessante Artikel die Ihre Patienten interessieren könnten.“, so der Ratschlag von Mögling. Falls man selbst keine Zeit dafür habe, gibt es dafür Dienste, die einem diese Arbeit gegen ein bescheidenes Honorar abnähmen. Und je besser Ihre Patientenbindung, desto mehr Besucher und bessere Bewertungen. „Aus meiner Marketingsicht empfehle ich Ihnen sich besonders am Anfang auf Facebook – oder besser: ein eigenes Facebook gleiches Social Media Programm auf Ihrer eigenen Seite, sowie Twitter und eventuell noch LinkedIn.“, so Mögling zum Abschluss seines Vortrags.
Quelle: "Facebook, Webauftritt und Co – Worauf Ärzte bei Social Media achten sollten", Vortrag von Michael G.F. Mögling, Marketingdirektor, MGFM-Media, Köln auf dem Operation Karriere Kongress 2016 in Frankfurt/Main.