Wie versorge ich Patienten mit einer Coronavirus-Infektion?

Wenn Patienten mit Verdacht auf eine Coronavius-Infektion im Krankenhaus oder der Arztpraxis vorstellig werden, gilt es als Arzt, bestimmte Standards einzuhalten. Das Robert-Koch-Institut hat hierzu ein Poster zur Orientierung erstellt.

Der Bedarf an Beratung ist derzeit groß. | Lev Dolgachov/Syda Productions/Stock Adobe

Minütlich ändert sich die Nachrichtenlage zum Coronavirus. Da kann man auch als Arzt oder Ärztin schnell mal den Überblick verlieren. Um hier für Orientierung zu sorgen, hat das Robert-Koch-Institut (RKI) ein Poster erstellt, auf dem die wichtigsten Maßnahmen von der Verdachtsabklärung bis zur Stationären Weiterversorgung dargestellt sind. 

Erstbehandlung bei Verdacht auf eine COVID-19-Infektion

Gemäß RKI handelt es sich bei Menschen, um begründete Verdachtsfälle, wenn sie Symptome wie Husten, Fieber oder Atembeschwerden haben UND Kontakt zu einer mit dem Coronavirus infizierten Person hatten oder sich in einem Risikogebiet aufgehalten haben. Als Internationale Risikogebiete gelten inzwischen auch der Iran und Italien. 

Der Patient muss dann mit Mund-Nasen-Schutz in einen separaten Raum gebracht werden. Das Personal trägt entsprechende Schutzkleidung, wenn es einen Abstrich für die Testung nimmt. Auch wenn es sich nur um einen Verdachtsfall handelt, muss der Fall beim zuständigen Gesundheitsamt gemeldet werden. 

Je nach Schwere der Erkrankung kommt der Patient bis zum Eintreffen des Testergebnisses ins Krankenhaus oder wird wieder nach Hause geschickt. In diesem Fall wird er gebeten, den Umgang mit anderen Menschen auf ein Minimum zu reduzieren. 

Ambulante oder stationäre Behandlung

Bestätigt sich der Verdacht auf eine Infektion, wird der Patient stationär oder ambulant behandelt. Auch hier entscheidet bei der Wahl des Behandlungsortes wieder die Schwere der Erkrankung. Außerdem muss der bestätigte Fall dem zuständigen Gesundheitsamt gemeldet werden. 

Wird der Patient stationär versorgt, sollte der Arzt die üblichen Hygienevorschriften einhalten, die bei hochansteckenden Infektionskrankheiten empfohlen werden. Bei Fragen kann man sich an das zuständige STAKOB-Behandlungszentrum wenden.

Auch Ärzte können sich testen lassen

Was man tun muss, wenn man als Arzt Kontakt mit einer SARS-CoV-2-positiven Person hatte, wurde in einer Stellungsnahme der Deutschen Gesellschaft für Internistische Intensivmedizin und Notfallmedizin (DGIIN) erläutert. Darin heißt es, dass eine sofortige Testung notwendig ist, aber bei fehlenden Symptomen bis zum Testergebnis weitergearbeitet werden kann. Bei einem positiven Testergebnis ist die Arbeit sofort niederzulegen, um sich einer entsprechenden Behandlung zu unterziehen. Aber auch bei einem negativen Testergebnis sei Vorsicht geboten. So empfehle sich, ein Gesundheitstagebuch zu führen, zweimal pro Tag Fieber zu messen und einen Mund-Nasen-Schutz zu tragen. Außerdem sollte der COVID-19-Infektionstest alle zwei bis drei Tage wiederholt werden. 

RKI-Poster zur Verdachtsabklärung

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