Im Medizinklimaindex wird halbjährig ermittelt, wie zufrieden Mediziner mit ihrer wirtschaftlichen Lage sind und welche Erwartungen sie für die kommenden sechs Monate haben. Der Index wird im Auftrag der Stiftung Gesundheit von der Gesellschaft für Gesundheitsmarktanalyse mbH (GGMA) erhoben.
Als niedergelassener Facharzt: Wie hoch ist der Verdienst?
Niedergelassene Kinderärzte verdienen mit einem durchschnittlichen monatlichen Reinertrag von 14.250 Euro am wenigsten. Dennoch ist die Popularität der Kinder- und Jugendmedizin bei Medizinstudenten ungebrochen.
Angestiegen ist das Einkommen der niedergelassenen Allgemeinmediziner, die oft als Hausärzte tätig sind. Waren sie bei der letzten Befragung im Vergleich zu den anderen niedergelassenen Fachärzten noch auf dem letzten Platz, konnten sie sich mit einem monatlichen Reinertrag von 14.333 Euro nun vor die Kinderärzte schieben.
Gynäkologen erreichen einen Reinverdienst von 14.917 Euro. Teil der Ausbildung zum Gynäkologen ist die Geburtshilfe, der vollständige Titel ist daher Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe.
Fachärzte für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde erreichen mit 15.000 Euro in etwa den gleichen Reinertrag wie Gynäkologinnen und Gynäkologen. Dabei ist man als niedergelassener HNO-Arzt langjähriger Ansprechpartner des Patienten und kennt im Idealfall die Krankengeschichte, während man sich als Klinikarzt vorrangig um komplexere und oftmals nur chirurgisch zu heilende HNO-Erkrankungen kümmert.
Niedergelassene Orthopäden erwirtschaften monatlich ca. 17.000 Euro. 2005 ist die orthopädische Weiterbildung mit der Unfallchirurgie zusammengelegt worden. Der Facharzttitel lautet seitdem: Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie.
Die innere Medizin ist ein weites Feld. Deswegen gibt es diverse Facharztbezeichnungen für Internisten, die verschiedene Spezialisierungen abbilden. Insgesamt gibt es neun Facharztbezeichnungen in der Inneren Medizin. Internisten kommen auf einen monatlichen Reinertrag von 17.400 Euro.
Chirurginnen und Chirurgen erreichen mit ihrer Einzelpraxis im Schnitt einen Reinertrag von 17.750 Euro. Die Chirurgie kennt zahlreiche Fachrichtungen, darunter acht, die Teil der Musterweiterbildungsordnung sind. So können niedergelassene Ärzte Allgemein-, Gefäß-, Herz-, Kinder-, Unfall-, Thorax-, Viszeral- oder Plastische Chirurgie betreiben. Je nach Land gibt es weitere operative Fächer.
Deutlich angestiegen ist das Einkommen von niedergelassenen Urologen. Lag es bei der letzten Strukturerhebung des Statistischen Bundesamtes noch bei 14.250 Euro, verdienen niedergelassene Urologen jetzt 18.900 Euro im Durchschnitt. Der hohe Reinertrag hängt auch mit den vergleichsweise niedrigen Ausgaben zusammen, die in dieser Fachrichtung für das Personal und Materialien aufgewendet werden müssen.
Hautärzte erreichen mit 18.900 Euro im Monat einen Reinertrag, der mit jenem der Urologen identisch ist. Die Versorgungslage mit Hautärzten ist bundesweit gut, eine Unterversorgung gibt es nur in einigen Landstrichen, wie etwa im bayerischen Landkreis Haßberge oder im rheinland-pfälzischen Birkenfeld.
Es gibt nur 2.499 Inhaber einer Praxis der Augenheilkunde. Sie haben im Vergleich zu ihren Kollegen im Durchschnitt den höchsten Verdienst, der bei 20.750 Euro liegt.