So sagten 84 Prozent der befragten Bundesbürger, dass digitale Medizinprodukte wichtig oder sehr wichtig seien. Besonders bei schwerwiegenden Erkrankungen hatten die Befragten eine positive Einstellung gegenüber neuen Technologien. 78 Prozent fänden es sinnvoll, wenn bei Erkrankungen wie zum Beispiel Diabetes oder Asthma digitale Technologien eingesetzt werden. Sogar 90 Prozent der Befragten würden sich bei einer schwerwiegenden Erkrankung ein digitales Implantat einsetzen lassen, um wichtige Körperfunktionen zu unterstützen. Interessant hierbei ist, dass die Zustimmung bei allen Altersgruppen ähnlich hoch ist und auch exakt 90 Prozent der über 60-jährigen Befragten digitale Implantate und andere neue Technologien positiv beurteilen.
Wenig Erfahrung mit digitaler Medizintechnik
Obwohl digitale Medizinprodukte also grundsätzlich positiv bewertet werden, gaben nur 15 Prozent der Befragten an, schon einmal Erfahrungen mit ihnen gemacht zu haben. Die restlichen 85 Prozent haben medizinische Gesundheits-Apps, telemedizinische Sprechstunden oder Mikroimplantate noch nicht genutzt.
Auch zum Thema Datenschutz wurden die Teilnehmer/Innen der Studie befragt. Hier zeigte sich grundsätzlich eine größere Skepsis, was die Sicherheit persönlicher Daten angeht. 66 Prozent der Befragten glaubten, dass die Privatsphäre des Einzelnen durch den zunehmenden Einsatz digitaler Technik gefährdet ist. Gleichzeitig konnten sich aber mehr als die Hälfte der Studienteilnehmer vorstellen, Daten einer Fitness-App an den behandelnden Physiotherapeuten weiterzugeben, um besser medizinisch betreut zu werden. Mit 66 Prozent bewerteten Teilnehmer zwischen 14 und 29 Jahren die Weitergabe positiver als Teilnehmer im Alter von 60 Jahren oder älter (55 Prozent).
Bund fördert Forschung
Das BMBF fördert die Erforschung neuer Technologien in der Medizin. Rund 19 Millionen Euro werden in die zwei Innovationscluster INOPRO (Erforschung intelligenter Prothesen und Orthesen) und INTAKT (Erforschung interaktiver Mikroimplantate) investiert. Im Rahmen des Programms „Technik zum Menschen bringen“ stehen von 2016 bis 2020 insgesamt 350 Millionen Euro zur Erforschung interaktiver Technologien zur Verfügung, die ein besseres Zusammenspiel zwischen Mensch und Technik fördern.