Künstliche Intelligenz soll telemedizinische Betreuung effektiver machen

Künstliche Intelligenz (KI) soll künftig kardiologische Telemedizinzentren unter­stützen und ihnen so ermöglichen, mehr Patienten mit chronischer Herzinsuffizienz zu betreuen. Daran forscht die Charité – Universitätsmedizin Berlin im Rahmen eines Pro­jektes namens Telemed5000.

Eine Telemedizinische Mitbetreuung kann das Leben von Herzpatienten verlängern. | agenturfotografin - stock.adobe.com

„Bisher kann ein einzelnes Telemedizinzentrum nicht mehr als 500 Patienten betreuen. Das Projekt zielt darauf ab, ein intelligentes System zur telemedizinischen Mitbetreuung von mehreren tausend kardiologischen Risikopatienten zu entwickeln“, hieß es aus der Klinik.

Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie fördert das Projekt für drei Jahre mit rund 4,5 Millionen Euro – davon erhält die Charité als Konsortialführer 2,1 Millionen Euro.

Telemed5000 baut auf der fünfjährigen Fontane-Studie der Charité auf. Diese hatte nach­gewiesen, dass die telemedizinische Mitbetreuung das Leben von Herzpatienten verlän­gern kann und diese weniger Tage im Krankenhaus verbringen.

„Bisher fehlt es allerdings an technischen Innovationen, um den rund 200.000 betroffe­nen Risikopatienten in Deutschland eine telemedizinische Mitbetreuung anbieten zu können“, sagte Friedrich Köhler, Leiter des Zentrums für kardiovaskuläre Telemedizin und Leiter der Fontane-Studie.

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Man habe das in der Fontane-Studie hochgerechnet. „Es müssten allein in Deutschland 200 Telemedizinzentren aufgebaut werden, die im 24/7-Betrieb arbeiten, um pro Zentrum 500 bis 750 Patienten täglich klinisch zu bewerten“, sagte er. Das sei finanziell und perso­nell ein unrealistisches Umsetzungsszenario.

Im Projekt Telemed5000 sollen daher Methoden der KI zum Einsatz kommen, um die Vi­tal­daten der Patienten, die täglich im Telemedizinzentrum eingehen, vorzuverarbeiten und damit das medizinische Personal in seinen Entscheidungen zu unterstützen.

Verbesserungsbedarf besteht auch bei den Messgeräten der Patienten zuhause: Zusätzlich zu medizinisch und technisch bewährten Messgeräten wie Waage und Blutdruckmess­ge­rät sollen durch den Einsatz von Smartphones und Wearables neue Parameter wie die körperliche Aktivität aufgezeichnet werden.

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