DIABETES MELLITUS - Besorgniserregende Entwicklungen

Jetzt aber die gute Nachricht: Diabetes ist gut behandelbar, und der Patient selbst kann einen großen, ja einen sehr großen Beitrag zur Besserung der Situation leisten. Speziell Typ-II-Diabetiker, also die, die sich das Ganze durch ihren Lebensstil irgendwie selbst eingebrockt haben, können durch Änderungen desselben viele Fehler der Vergangenheit korrigieren.

Bevor man der Krankheit aber zu Leibe rückt, sollte man sie erst einmal diagnostizieren. Das geht ziemlich einfach. Lassen wir die Untersuchungen in Bezug auf Folgeschäden mal weg und konzentrieren uns nur auf den Diabetes an sich. Hinweise darauf kann jeder bei sich zu Hause mit einem einfachen Blutzuckermessgerät finden. Beträgt nämlich der nüchtern, also vor dem Frühstück, gemessene Wert an zwei Tagen hintereinander mehr als 125 mg/dl, dann spricht man von einem Diabetes. Alles zwischen 100 und 125 mg/dl sollte zumindest aufhorchen lassen, weist es doch auf den gefährlichen Weg hin, auf dem sich der Patient befindet. Bei unklaren Sachlagen können Ärzte auch heute noch den sogenannten Glukosetoleranztest bemühen, der früher viel häufiger angewendet wurde. Man misst dabei den Blutzuckerspiegel und verabreicht dem Patienten danach eine Trinklösung, in der sich 75 g Glukose befinden. Nach zwei Stunden wird der Wert erneut bestimmt. Gleicht man die gemessenen Werte nun mit den Normalwerten ab, so lässt sich auch auf diese Weise ein Diabetes diagnostizieren. Aber wie gesagt; mit zwei Nüchternwerten am frühen Morgen erreicht man das gleiche Ergebnis, nur viel einfacher.

Langzeitzucker ist diagnostisch für Diabetes

Neuerdings kann auch der sogenannte Langzeitzucker einen Diabetes anzeigen. Der HbA1c-Wert  wird normalerweise in der Beurteilung der Therapie genutzt, denn er zeigt, vereinfacht gesagt, die Summe der Blutzuckerwerte der letzten zwei Monate an. Ein isoliert gemessener Wert von mehr als 6,5 %  ist aber auch diagnostisch für einen Diabetes.

Steht die Diagnose, so muss der Arzt sich nun darauf konzentrieren zu bestimmen, um welchen Typ Diabetes es sich handelt. Das ist nicht so schwer, wie Sie vielleicht denken. Um herauszubekommen, ob ein Typ-I- oder ein Typ-II-Diabetes vorliegt, werden bestimmte Antikörper im Blut gemessen. Erinnern Sie sich noch? Der Diabetes Typ I entwickelt sich, weil das Immunsystem die Bauchspeicheldrüse angreift. Wenn Sie sich das Immunsystem als eine Ansammlung von Kanonen vorstellen, so sind die Antikörper deren Kugeln. Finden die Ärzte diese im Blut des Diabetikers, so ist die Diagnose des Typ I gesichert. Neben den beiden klassischen Formen (Typ I = jung, Typ II = älterer Patient) gibt es auch noch untypische Manifestationen des Typ-I-Diabetes im Erwachsenenalter oder des Typ II bei jungen Leuten. Dabei handelt es sich aber um Spezialfälle, und genau um die herauszufischen, werden diese Antikörperuntersuchungen durchgeführt.

Puh, gleich haben wir’s geschafft – der Diabetes ist echt ein ziemlich harter Brocken. Aber keine Angst, es fehlt nur noch die Therapie, dann haben wir uns durch die Grundzüge der Zuckerkrankheit durchgewühlt.

Und die Behandlung des Diabetes ist ziemlich wichtig. Schließlich kann sie Komplikationen wie Herzinfarkt, Blindheit und Schlaganfall verhindern. Ein gut eingestellter Diabetes ist eine absolute Grundvoraussetzung, möchte man der Krankheit nicht irgendwann erliegen.

Was fällt Ihnen also als Erstes ein, wenn es um die Therapie der Krankheit geht? Wahrscheinlich die Insulinspritze, oder? Dabei ist die heute nur noch Mittel der vierten und fünften Wahl – zumindest beim Typ-II-Diabetiker. Patienten mit der Jugendform der Erkrankung müssen von Anfang an Insulin spritzen. Setzen wir unseren Schwerpunkt also jetzt auf die Therapie des Typ II. Die ist nämlich viel komplexer und besteht aus fünf Stufen.

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