Zahl des Tages: 3.200

So viele Menschen haben sich im letzten Jahr mit dem HI-Virus infiziert. Damit ist die Ansteckungsgefahr in Deutschland vergleichsweise sehr gering.

Aids-Schleife

Heute, am 1.Dezember, ist Weltaidstag. | Maria.P./Fotolia

Im letzten Jahr gab es in Deutschland schätzungsweise 3.200 Menschen, die sich mit dem HI-Virus infiziert haben. Ganz genaue Zahlen zu den HIV-Infizierten liegen nicht vor, weil es kein regelmäßiges Screening gibt. Das Robert-Koch-Institut (RKI) bedient sich deshalb einer mathematischen Modellrechnung, die seit einigen Jahren in gleicher Weise angewendet wird und daher Trends abbilden kann. 

2.200 homosexuelle Männer infizierten sich mit HIV im vergangenen Jahr

Insgesamt gibt es nach Schätzungen des RKI 84.700 HIV-Infizierte in Deutschland, 12.600 hiervon wissen nicht, dass sie infiziert sind. Bei den Neu-Infizierten des vergangenen Jahres haben sich 2.200 Männer (68,2 Prozent) durch homosexuellen Verkehr infiziert. Über heterosexuellen Kontakt haben sich 420 Frauen (13,1 Prozent) und 310 Männer (9,7 Prozent) infiziert. Etwa 250 Menschen (7,8 Prozent) haben sich beim intravenösen Drogenkonsum infiziert. 

Wenn man die Gesamtzahl der Bevölkerung in Deutschland von 82,2 Mio. Menschen durch die Zahl der Neuinfizierten teilt, zeigt sich, dass die Wahrscheinlichkeit sich anzustecken immer noch sehr gering ist. Safer Sex ist laut RKI nach wie vor der beste Schutz gegen HIV. Es rät nach ungeschütztem Sexualkontakt möglichst bald den HIV-Status prüfen lassen. Das fehlende Wissen um den eigenen HIV-Status sei ein wesentlicher Grund für die Ausbreitung. Am liebsten wäre es den RKI-Autoren, wenn auch in Deutschland Aidstests ohne den obligatorischen Arztbesuch möglich wären. In anderen Ländern, wo dies erlaubt ist, würden solche Alternativangebote gerne beansprucht.  

Tendenz zeigt leicht nach oben

Insgesamt, so hat man im Robert-Koch-Institut berechnet, geht die Zahl der Neuinfektionen in den letzten Jahren wieder leicht nach oben. Das liegt aber nicht an dem vergleichsweise hohen Anteil neuinfizierter homosexueller Männer. Hier wird ein leichter Rückgang verzeichnet. Der Anteil der infizierten, heterosexuellen Frauen steigt leicht an. Grund könnte der sexuelle Kontakt mit bisexuellen Männern sein. Auch Frauen und Männer aus Osteuropa, wo die heterosexuellen Übertragen deutlich zugenommen haben, und Migranten aus Hochendemie-Ländern südlich der Sahara führt das RKI als mögliche Ursachen für den generellen Anstieg an. 

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