In der bayerischen Landeshauptstadt München gibt es zwei Universitätskliniken. In der Innenstadt befindet sich das Klinikum rechts der Isar (Technische Universität München) und im Stadtteil Großhadern ist das Klinikum der Ludwig-Maximilans-Universität München beheimatet. Beide Versorgungs- und Forschungsstandorte verbindet eine enge Kooperation.
Das erst im Mai dieses Jahres eröffnete Centrum für Schlaganfall- und Demenzforschung (CSD) gehört zum Standort in Großhadern. Hier arbeiten jedoch Forscher beider Unikliniken zusammen. Unter einem Dach nutzen unter anderem das Deutsche Zentrum für neurodegenerative Erkrankungen (DZNE) und das Institut für Schlaganfall- und Demenzforschung (ISD) Synergien. Patienten profitieren dadurch von den neuesten Therapiemethoden im Rahmen der interdisziplinären Zusammenarbeit.
Beratung über Transplantationspatienten
Bereits seit mehr als eineinhalb Jahren unterstützen sich beide Klinik-Teams bei Lebertransplantationen. Patienten, die ein neues Organ brauchen, werden am Klinikum Großhadern transplantiert. Die Entscheidung über die Organverpflanzungen fällen Spezialisten beider Lager gemeinsam. Einmal in der Woche finden zu diesem Zweck Videokonferenzen statt, zu denen Chirurgen, Hepatologen, Anästhesisiten und Psychiater zusammenkommen, um über die Aufnahme potenzieller Patienten auf die Warteliste zu entscheiden. Auch nach erfolgtem Eingriff wird dieser gemeinsam analysiert.
In der Onkologie zieht man ebenfalls an einem Strang. Hier bündeln das Comprehensive Cancer Center München (CCC) und das Roman-Herzog-Krebszentrum (RHCCC) ihre Kräfte. Ähnlich wie bei den Kollegen der Lebertransplantation, gibt es auch hier Arbeitsgruppen für verschiedene Schwerpunktthemen.
Kooperation beim Studium
Auch für Medizinstudenten gibt es am Standort München Vorteile. Der 1. Studienabschnitt des humanmedizinischen Studiums wird von den Medizinischen Fakultäten beider Universitäten gemeinsam getragen. Dieser Abschnitt trägt die besondere Bezeichnung "Medizinisches Curriculum München" (MeCuM). Wer in München Medizin studiert, ist dank dieser Kooperation bis zur Ablegung des 1. Abschnittes der Ärztlichen Prüfung offiziell an beiden Universitäten eingeschrieben. Danach können die Studierenden selbst wählen, ob sie fortan an der LMU oder an der TUM immatrikuliert sein möchten. Bei einer Überschreitung der Aufnahmekapazitäten zählt dann die Leistung beim 1. Abschnitt der Ärztlichen Prüfung darüber, ob dem Wunsch entsprochen werden kann.
Foto: Klinikum rechts der Isar der TU München