Mit 96: Henry Heimlich wendet eigenes Manöver erstmals an

Henry Heimlich, ein 96-jähriger Chirurg aus den USA, nach dem das gleichnamige Heimlich-Manöver benannt ist, hat letzte Woche seine eigene Notfall-Technik zum ersten Mal selbst angewendet, um eine Frau in seinem Seniorenheim zu retten, die sich an ihrem Essen verschluckt hatte.

Heimlich sagte, er habe das bekannte Manöver zahlreiche Male demonstriert, seit er es in den 1970er Jahren entwickelt hatte, aber es nie an jemandem durchgeführt – bis vor einer Woche.

"Das Ganze war sehr bewegend für mich", sagte er am Freitag. "Ich hätte nie gedacht, dass ich jemandem das Leben retten würde, indem ich das Heimlich-Manöver anwende." Der pensionierte Chirurg saß im Speisesaal im Deupree House in Cincinnati, in dem er lebt, als eine 87-jährige Frau am Montagabend zu ersticken drohte. Der Kantinenleiter Perry Gaines sagte dem „Cincinnati Enquirer“, dass Heimlich ein Stück Hamburger aus der Luftröhre der Frau entfernt habe, woraufhin diese sich schnell erholte.

Heimlich erklärte gegenüber der Associated Press am Freitag, dass er beim Abendessen saß, als er neben sich eine Frau sah, die neben ihm saß. Plötzlich habe er wahrgenommen, dass ihr Gesicht rot anlief und sie offensichtlich dabei war, zu ersticken. Er sagte, er habe sich hinter sie gestellt und begonnen, seine Technik anzuwenden. 

Das Heimlich-Manöver, auch Heimlich-Handgriff genannt, ist eine lebensrettende Sofortmaßnahme, die bei drohendem Ersticken bedingt durch eine komplette Verlegung der Atemwege durch einen Fremdkörper zum Einsatz kommt. Dabei wird durch eine Kompression des Abdomens versucht, den verschluckten Fremdkörper durch den entstandenen Überdruck aus den Atemwegen zu befördern. Als vorausgehende Maßnahme soll eine Lösung des Fremdkörpers durch kräftige Schläge zwischen die Schulterblätter versucht werden.

Das Manöver wurde von seinem Erfinder, dem US-amerikanischen Arzt Henry J. Heimlich, erstmals 1974 beschrieben. 

Quellen: AP, Cincinnati Enquirer, USA Today 

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