„In den zurückliegenden Wochen und Monaten haben Ärzte, Pflegende und weitere Beschäftigte in den Krankenhäusern unter höchster Belastung vollen Einsatz gezeigt“, sagte die erste Vorsitzende des MB, Susanne Johna. Wertschätzung für diese Leistung zeige sich auch in finanzieller Anerkennung. Sie betonte, es sei „nicht akzeptabel, Ärzte in den Krankenhäusern erneut zu übergehen“. Die MB-Vorsitzende forderte die Politik zudem auf, an zentraler Stelle zu klären, wer die Bonuszahlungen erhalten soll. Nach der bisher bekannten Beschlussvorlage werde die Verteilung der Prämien durch die Krankenhäuser vor Ort erfolgen. Dort seien die coronabedingt besonders belasteten Beschäftigten zu identifizieren.
„Die Erfahrungen aus dem vergangenen Jahr zeigen, dass die dezentrale Verteilung über die Häuser vielfach zu Ungerechtigkeiten und Unmut führt. Deshalb muss klargestellt werden, welche Beschäftigtengruppen aufgrund ihrer Belastung in den zurückliegenden Wochen einen Bonus erhalten sollen“, forderte Johna.



Der MB wies daraufhin, dass die Versorgung von Coronapatienten Teamarbeit sei. „Alle gemeinsam haben in den Notaufnahmen, auf den Normalstationen und auf den Intensivstationen unter sehr erschwerten Bedingungen ihr Möglichstes getan, um Patienten zu helfen. Teamarbeit muss als solche auch anerkannt werden“, bekräftigte die MB-Bundesvorsitzende.
Auch der Berufsverband Deutscher Internisten (BDI) fordert, Ärzte bei der Coronaprämie einzubeziehen. „Von den Kollegen wird seit Monaten maximale Flexibilität verlangt“, sagte BDI-Vizepräsident Kevin Schulte, Nephrologe am Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Kiel.
Außergewöhnliche Leistung soll belohnt werden
Sie leisteten unzählige Überstunden, riskierten – lange Zeit ungeimpft – bei der Versorgung von COVID-19-Patienten ihre Gesundheit und gingen wie alle anderen auf Station an ihre Belastungsgrenze. Nun erneut eine Sonderzahlung zu verabschieden, um dem Klinikpersonal Respekt für ihren Einsatz zu zollen, Ärzte dabei jedoch auszuschließen, sei eine Farce.
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hatte vor zwei Tagen eine neue Coronabonuszahlung für Klinikmitarbeiter angekündigt. Die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) begrüßte die Pläne.
„Auch während der zweiten Welle haben die Mitarbeiter der Krankenhäuser wieder Außergewöhnliches geleistet. Dabei waren und sind sie über Wochen und Monate anhaltender extremer Belastung ausgesetzt. Wichtig ist nun, dass die Prämie gesetzlich so verankert wird, dass alle Pflegekräfte im Krankenhaus daran partizipieren“, sagte Georg Baum, Hauptgeschäftsführer der DKG.