In der Umfrage der Central Krankenversicherung AG wurden insgesamt mehr als 41 Millionen Suchanfragen bei Google über einen Zeitraum von zwölf Monaten zwischen November 2013 und Oktober 2014 ausgewertet.
Fünfzig Krankheiten wurden dabei herausgefiltert, nach denen am Häufigsten gesucht worden ist. Die Zusammensetzung der Kategorien sieht folgendermaßen aus:
- 35 Krankheiten, die bei Hausärzten und Fachärzten am Häufigsten diagnostiziert werden
- 15 sogenannte Tabukrankheiten, bei deren Symptomen die Betroffenen meist nicht unmittelbar zum Arzt gehen (bspw. Magersucht oder Haarausfall)
Die Top 10 der Suchanfragen
Eine kleine Überraschung gibt es dabei auf der Spitzenposition. Die Schilddrüsenvergrößerung wird mit im Schnitt 294.000 Suchanfragen pro Monat am Häufigsten gesucht. Die Plätze zwei und drei nehmen Diabetes (140.220 Suchen) und Hämorrhoiden (127.400 Suchen) ein. Hier die Top 10 (Durchschnittswerte):
1. Schilddrüsenvergrößerung, 294.690 Suchen im Monat
2. Diabetes, 140.220 Suchen im Monat
3. Hämorrhoiden, 127.400 Suchen im Monat
4. Magenschleimhautentzündung, 118.740 Suchen im Monat
5. Magersucht, 109.020 Suchen im Monat
6. Neurodermitis, 107.240 Suchen im Monat
7. ADHS, 103.720 Suchen im Monat
8. Depression, 102.430 Suchen im Monat
9. Durchfall, 99.270 Suchen im Monat
10. Bluthochdruck, 96.470 Suchen im Monat
Hohes Informationsbedürfnis der Bevölkerung
Wie kommt es dazu, dass die Schilddrüsenvergrößerung Volkskrankheiten wie Diabetes und Hämorrhoiden auf die weiteren Plätze verweist? „Die Ursachen der Schilddrüsenerkrankung sind ebenso vielfältig wie die Therapieansätze. Damit sind hier auch die Verunsicherung und das Informationsbedürfnis bei den Patienten sehr hoch“, erklärt Dr. Markus Homann, Leiter des Gesundheitsmanagements der Central. Gerade die hohe Relevanz und Inzidenz von psychischen Erkrankungen und den zuvor erwähnten Tabufällen verdeutliche, dass es wichtig sei, Betroffene und deren Angehörige mit zuverlässigen medizinischen Inhalten auch online zu versorgen, um erste Fragen zu klären, und zu motivieren, den Hausarzt oder den entsprechenden Facharzt aufzusuchen.
Die Umfrage wertete ebenfalls aus, wie sich die Suchanfragen auf die unterschiedlichen Bundesländer verteilen. Demnach googeln Menschen aus Hamburg, Bremen und Berlin mit im Durchschnitt 1,0 bis 1,2 Stunden pro Einwohner im Jahr am Häufigsten nach Krankheiten. Am Ende der Kette findet man Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen-Anhalt und Brandenburg (0,3 bis 0,4 Suchen pro Einwohner im Jahr in den ostdeutschen Bundesländern).
Unterschiede bei den Indikationen
Die Top 10-Suchanfragen zeigen zwischen den Bundesländern keine signifikanten Unterschiede. Auf den folgenden Rängen sieht das jedoch anders aus. Bremer und Hamburger, die wie bereits erwähnt die meisten Suchanfragen stellen, suchen vor allem nach psychosomatischen Erkrankungen. In Brandenburg und Berlin ist das Interesse an Informationen zu Brustkrebs im bundesweiten Durchschnitt auffällig. Berliner informieren sich zudem überdurchschnittlich oft über HIV und gemeinsam mit den Hamburgern am Häufigsten über Akne.
Quelle: Central Krankenversicherung AG, www.central.de