Chirurgie und Innere Medizin: Strukturierte Weiterbildung

Die Verbände BDI, BDC und BVOU werden in Zukunft verstärkt Mastertrainerkurse für Chef- und Oberärzte anbieten, um die Weiterbildung in der Klinik noch strukturierter zu gestalten.

Fortbildung Arzt

Strukturierte Weiterbildung: BDI, BDC und BVOU bieten Mastertrainerkurse für Chef- und Oberärzte an. | micromonkey - Fotolia

Der mittlerweile dritte Kurs wurde im November 2015 erfolgreich vom Berufsverband der Deutschen Internisten, dem Berufsverband der Deutschen Chirurgen und dem Berufsverband für Orthopädie und Unfallchirurgie in Berlin durchgeführt. Dort nahmen 18 Chef- und Oberärzte sowie eine Assistenzärztin teil, die in ihrer jeweiligen Klinik aktiv in die Weiterbildung eingebunden sind und den Bedarf nach mehr Strukturierung und Werkzeugen, die in den Alltag integrierbar sind, sehen.

„Mit dem vorgestellten Rahmen aus Kerncurriculum, Arbeitsanweisungen nach einem speziellen Schema, Lernstandsrückmeldung unter Einbeziehung der Kriterien des ACGME (Accreditation Council of Graduate Medical Education) und Testaten haben die Weiterbilder das Rüstzeug, um eine nachhaltige und wirksame Weiterbildungsstruktur in Ihren Kliniken aufzubauen“, sagte Prof. Dr. Marcus Siebolds, Katholische Fachhochschule Köln und Weiterbildungsforscher zum Thema Postgraduiertenweiterbildung.

Wirksame Weiterbildungssteuerung

Prof. Dr. Michael Denkinger, Vorstandsmitglied des BDI und gemeinsam mit Dr. Jörg Ansorg (BVOU) Initiator des Projekts, ergänzte: „Dieses Programm ist auf die geringen Zeitressourcen in den Kliniken zugeschnitten und enthält das absolute Minimum einer wirksamen Weiterbildungssteuerung“. Der interdisziplinäre Ansatz garantiere dabei vor allem das politische Gewicht des Projekts. Perspektivisch sei es das Ziel, Kammern und Kliniken vom Sinn des Projektes zu überzeugen und Kooperationen einzugehen. Aufgrund der strukturellen Voraussetzungen mit Einhaltung des Arbeitszeitgesetzes und Abdeckung der Dienste, sei die Weiterbildung gerade in kleineren Versorgungseinheiten schwierig zu organisieren.

In dem vorgestellten Konzept und den vermittelten praktischen Werkzeugen wurden auch die wachsende Arbeitsverdichtung und Dokumentation berücksichtigt sowie das Problem der passiven Weiterzubildenden (Stichwort Generation Y). Die bisherige Erfahrung aus den Kliniken: Wer das System umsetzt, hat nach kurzer Zeit keine Schwierigkeiten mehr bei der Rekrutierung motivierter Weiterzubildender. Das Programm sieht neben den Kursen auch eine Supervision vor, um das Programm effektiver in der Klinik umsetzen zu können.

Quelle: Berufsverband für Orthopädie und Unfallchirurgie, www.bvou.net

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