Analysiert man die allgemeinen Voraussetzungen, die ein Mensch in Deutschland erfüllen muss, um Blut spenden zu dürfen, könnte jeder dritte Bürger regelmäßig zur Blutbank oder zu einem der mehr als 43.000 vom Deutschen Roten Kreuz (DRK) jährlich organisierten Blutspendetermine gehen. Tatsächlich spenden aber nur rund drei Prozent regelmäßig Blut. Durch den demografischen Wandel und moderne Behandlungsmethoden, die oft mit steigendem Blutbedarf einhergehen, wird die benötigte Menge in Zukunft noch steigen.
Apps liefern wichtige Infos
Über die App „Blutspende beim DRK“ des Deutschen Roten Kreuzes können sich Spender persönliche Terminerinnerungen per Mail oder SMS schicken lassen, ihre persönlichen Spenderdaten verwalten und die erfolgten Blutspenden sowie Gesundheitswerte eintragen. Außerdem können über die App Nachrichten und Fotos gepostet werden, um mit anderen Spendern zu kommunizieren. Als Grundinhalte können User auch Info-Videos zur Blutspende anschauen, nach Blutspende-Terminen in Deutschland suchen und diese dann per Klick in den Kalender übernehmen.
Die App „Blutspendeausweis“ wird beispielsweise vom Universitätsklinikum Bonn genutzt. Auch hier kann der Nutzer seine Blutspendetermine erfassen, die App errechnet dann den nächstmöglichen Spendetermin. In der aktuellen Version kann in Notfällen über die App eine Nachricht verschickt werden, die potenzielle Spender informiert. „Mit der neuen Smartphone App können wir direkt mit unseren Spendern Kontakt aufnehmen, deren Blutgruppe dringend benötigt wird“, sagt Prof. Dr. Johannes Oldenburg, Direktor des Instituts für Experimentelle Hämatologie und Transfusionsmedizin am Universitätsklinikum Bonn. Ganz praktisch für Spender: Basierend auf Erfahrungswerten kann sich der User die voraussichtliche Wartezeit bis zur Spende anzeigen lassen.
Voraussetzungen für eine Blutspende
Ein Neuspender ...
- muss mindestens 18 Jahre alt sein. Vor der ersten Blutspende darf der Spender nicht älter als 68 Jahre alt sein
- muss mindestens 50 Kilogramm wiegen
- sollte sich gesund fühlen und keine Medikamente einnehmen
- sollte vor der Spende unbedingt ausreichend essen und trinken
- darf zum Zeitpunkt der Spende nicht unter Alkoholeinfluss stehen
- darf in den vergangenen vier Monaten kein Piercing oder Tattoo erhalten haben
- darf in den vergangenen vier Monaten keine Operation gehabt haben
- darf innerhalb von zwölf Monaten als Mann nicht mehr als sechs Vollblutspenden, als Frau nicht mehr als vier Vollblutspenden leisten. Der Abstand zwischen zwei Vollblutspenden sollte 84 Tage (= zwölf Wochen) mindestens aber 56 Tage (= acht Wochen) betragen.
- darf sich in der Summe aller Aufenthalte zwischen den Jahren 1980 und 1996 nicht länger als sechs Monate in Großbritannien aufgehalten haben
- sollte sich bei Aufenthalten im außereuropäischen Ausland innerhalb der letzten sechs Monate vor dem Besuch des Spendelokals beim Spender-Service-Center nach den regionalen und individuellen Zulassungskriterien erkundigen
- darf auf keinen Fall eine Infektionskrankheit (z.B. AIDS, Hepatitis o.Ä.) haben oder aufgrund seiner Lebensumstände bzw. persönlichen Kontakte ein erhöhtes Infektionsrisiko aufweisen
Bei Fragen können sich Interessierte an das Spender-Service-Center des DRK wenden. Die kostenlose Hotline 0800/1194911 ist montags bis freitags von 8 bis 18 Uhr besetzt. Darüber hinaus gibt es online einen Spende-Check, der anhand einiger Fragen überpürft, ob man als Spender in Frage kommt.
Quellen: Deutsches Rotes Kreuz, Universitätsklinikum Bonn. Foto: Guido Rehme (DRK Baden-Württemberg), DRK, blutspendeausweis.de