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Versorgung in der Bundesrepublik
Deutschlandweit
liegt die Versorgungsrate an Hausärzten bei 109,6 Prozent. Das heißt, es gibt knapp 10 Prozent mehr Hausärzte als in der Bedarfsplanung des Gemeinsamen Bundesauschusses vorgesehen. Besonders hoch ist die Gesamtversorgung an Hausärztinnen und Hausärzten in Berlin (118 Prozent), am niedrigsten ist die Quote in Sachsen-Anhalt (101,5 Prozent).
Sylt Marketing
Die meisten Hausärzte gibt es auf Sylt
Wer
davon träumt, sich als Hausärztin oder Hausarzt auf Sylt niederzulassen, der ist mit diesem Traum nicht allein. Im Planungsbereich Westerland (Hauptort auf Sylt) ist die Dichte an Hausärzten am höchsten innerhalb Deutschlands. Der Versorgungsgrad liegt bei 208,7 Prozent, das heißt, es gibt mehr als doppelt so viele Allgemeinmediziner wie tatsächlich benötigt.
Klaus Graf
Platz 5: Kaarst
Auf
Kreisebene ist Kaarst der Planungsbereich mit dem fünftgrößten Mangel an Hausärzten. Nur zu 72,9 Prozent ist der hausärztliche Versorgungsgrad erfüllt. Wenn man bei dem Hausärztemangel an Landschaften mit grünen Wiesen, Feldern und Wäldern denkt, liegt man bei Kaarst allerdings falsch. Kaarst ist nach der Kreisstadt Neuss die am dichtesten besiedelte Stadt im Rhein-Kreis Neuss (Nordrhein-Westfalen).
Horb am Neckar
4. Platz: Horb am Neckar
Im
reichen Bundesland Baden-Württemberg befindet sich Horb am Neckar. Hausärztinnen und Hausärzte sind hier Mangelware, die hausärztliche Gesamtversorgung ist nur zu 72,7 Prozent gedeckt. Eigentlich ist die Stadt Horb a.N. gut mit der Umgebung vernetzt. Sie gehört zur „Kooperationszone Metropolregion Stuttgart“ und bildet ein Mittelzentrum in der Region Nordschwarzwald. Trotzdem scheint es für Allgemeinmediziner nicht attraktiv zu sein, sich hier niederzulassen.
Roman Eisele
Platz 3: Eberbach
Eberbach
liegt im Odenwald, am Fuße des Katzenbuckels, der mit 626 Metern höchsten Erhebung im Odenwald. Nur zu zwei Dritteln (67,7 Prozent) ist die hausärztliche Versorgung hier gewährleistet. Berühmt ist Eberbach wegen der Burgruine, die oberhalb der Stadt liegt. Sie ist Teil der Burgenstraße, jener Abschnitt des Neckartals, der besonders reich an Burgen und Schlössern ist.
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Platz 2: Altena
In Planungsbereich
der im Sauerland gelegenen Kleinstadt Altena ist die Versorgungsrate an Hausärzten mit 67,6 Prozent am zweitniedrigsten. Die Einwohnerzahl hat sich hier in den vergangenen Jahren um mehr als 3.000 Menschen reduziert. Lag die Zahl der Einwohner im Jahr 2004 noch bei 20.805, wurden im Jahr 2014 nur noch 17.595 Menschen gezählt.
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Platz 1: Grimmen
In Grimmen
ist der Bedarf an Hausärzten am größten (Versorgungsrate: 67,3 Prozent). Grimmen liegt im Nordosten Mecklenburg-Vorpommerns, circa 50 Kilometer von der Ostseeküste entfernt. Es ist ein geschichtsträchtiges Städtchen mit ungefähr 10.000 Einwohnern. Wahrzeichen der Stadt sind die drei Stadttore: das Stralsunder Tor, das Mühlentor und das Greifswalder Tor, die im Mittelalter erbaut wurden.
Übrigens: Von Greifswald nach Grimmen benötigt man mit dem Auto nur 30 Minuten. Wer es als Greifswalder Medizinstudent verschlafen hat, die Hausarztfamulatur zu organisieren, kann also einfach bei Praxen in Grimmen nachfragen. Ganz sicher freuen sich die dort niedergelassenen Hausärzte über Unterstützung.