Ärztemonitor 2016 – Befragte sind mit ihrem Beruf zufrieden

Auch wenn der Arbeitsalltag aufreibend ist, eine überwiegende Mehrheit deutscher Ärztinnen und Ärzte ist mit ihrem Beruf zufrieden. Das ergab der Ärztemonitor 2016, den die KBV und der NAV-Virchow-Bund dieses Jahr durchführten.

Arztpraxis

Nur niedergelassene und ambulant tätige Mediziner nahmen an der Erhebung teil. | Robert Kneschke

Telefonisch befragt wurden rund 11.000 niedergelassene Ärzte und Psychotherapeuten sowie Ärzte und Psychotherapeuten, die als Angestellte ambulant tätig sind. Rund 95 Prozent der befragten Ärzte gaben an, ihre Arbeit als nützlich zu erachten. 95 Prozent sagten, ihnen mache ihre Arbeit Spaß. „Es ist bemerkenswert, dass die Zufriedenheitswerte mit der eigenen Arbeit seit der ersten Befragung im Jahr 2012 unverändert hoch ausgefallen sind“, betonte KBV-Vorstandsvorsitzender Dr. Andreas Gassen.  Die Befragung findet alle zwei Jahre statt, so ist es möglich Muster zu erkennen und Entwicklungen zu analysieren.

Die durchschnittliche Arbeitszeit von Ärzten ist seit 2012 sogar gesunken. Grund hierfür ist, dass auch im ambulanten Bereich mehr Ärzte mit einer festgelegten Stundenzahl arbeiten. Dennoch ist die Wochenarbeitszeit mit 53,4 Stunden bei Hausärzten und mit 51,3 Stunden bei Fachärzten nach wie vor sehr hoch. 

Jeder dritte Arzt fühlt sich ausgebrannt

Als „kritische Brennpunkte“, bezeichnete Gassen die Nachfolgersuche, die hohe Belastung durch Bürokratie und die Erschöpfung der Ärzte. So gab ein Viertel der Befragten an, aus Altersgründen in den kommenden fünf Jahren in den Ruhestand zu gehen. 73 Prozent dieser Befragten sagten, dass die Nachfolgersuche schwierig oder sehr schwierig ist. Auch die Bürokratie wächst vielen über den Kopf. Fast ein Arbeitstag pro Woche (7,6 Stunden) wird dafür verwendet, Bürokratie zu erledigen. Und vielleicht am alarmierendsten: 30 Prozent der Mediziner gaben an, sich durch die Arbeit „ausgebrannt“ zu fühlen. 

Was das Einkommen betrifft, ist die Zufriedenheit in den letzten vier Jahren gestiegen. 2012 gaben rund 57 Prozent der befragten Ärzte an mit ihrem Einkommen zufrieden zu sein. Jetzt sind es 67 Prozent. Für zukünftige Assistenzärzte könnte interessant sein, dass 54 Prozent der befragten Mediziner in den kommenden fünf Jahren gerne einen Weiterbildungsassistenten beschäftigen würden. Bei 44 Prozent ist das bereits der Fall. 

Telemedizin im Kommen

Auf die Frage, ob in der eigenen Praxis Telemedizin Anwendung findet, antworteten 12 Prozent der Ärzte und Ärztinnen mit "Ja". Fast zwei Drittel, nämlich 64 Prozent, sehen es jedoch als wahrscheinlich oder sehr wahrscheinlich an, dass Telemedizin in fünf Jahren zum Praxisalltag gehört. Interessant hierbei ist, dass eine Mehrheit der Mediziner glaubt, dass dieser Trend nicht die eigene Arbeit betrifft. Nur 32 Prozent der Befragten sehen es als wahrscheinlich an, dass telemedizinische Anwendungen auch in der eigenen Praxis angewandt werden.  

Quelle: www.kbv.de

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