Verein „Blaupause" setzt sich für mehr mentale Gesundheit in Gesundheitsjobs ein

Viele Menschen in Gesundheitsberufen leiden an psychischen Erkrankungen wie Burnout oder Depressionen – häufig auch schon im Studium. Der Verein „Blaupause“, der Ende März in Berlin gegründet wurde, will hier für Aufklärung und Austausch sorgen. Initiatorin Katharina Eyme im Audio-Interview.

Wie kann mentale Gesundheit im Gesundheitswesen selbstverständlich werden? Und wie können niederschwellige Angebote für "Experten" aussehen? Mit diesen Fragen beschäftigen sich die Mitglieder des Vereins "Blaupause – Initiative für mentale Gesundheit im Gesundheitswesen", der im März in Berlin gegründet wurde (ganz rechts: Katharina Eyme). | Initiative Blaupause

Der Verein hat es sich zum Ziel gesetzt, die Akzeptanz psychischer Erkrankungen zu stärken und dadurch Vorurteilen und der Stigmatisierung der Betroffenen entgegenzuwirken. Unter anderem soll ein Online-Forum eingerichtet werden, in dem sich Menschen aus Gesundheitsberufen anonym über das Thema und über eigene Erfahrungen austauschen können.

Blaupause“ ist die erste Initiative in Deutschland, die sich konkret branchenspezifisch um psychische Erkrankungen im Gesundheitswesen kümmert. Das Angebot richtet sich vor allem an Medizinzstudenten, Ärzte, Psychotherapeuten und andere Betroffene, die in Gesundheitsberufen arbeiten – aber auch an ihre nicht erkrankten Kollegen und interessierte Angehörige. Denn obwohl in diesen Berufsgruppen eigentlich viel Wissen über mentale Gesundheit vorhanden sei, gebe es paradoxerweise eine hohe Hemmschwelle, sich im Ernstfall Hilfe zu suchen, erklärt Eyme im Interview.

Eine erste Würdigung für die Vereinsarbeit gibt es auch schon. Im Rahmen des Jahreskongresses der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde (DGPPN) wurde dem Verein "Blaupause" der mit 2.000 Euro dotierte Antistigma-Preis verliehen. 

Weitere Informationen zur Initiative gibt es unter blaupause-gesundheit.de und in den sozialen Netzwerken (Facebook, Twitter, Instagram) – wer sich engagieren möchte, kann hier auch Kontakt zum Verein aufnehmen.

Katharina Eyme, Initiatorin und erste Vorsitzende des Vereins „Blaupause“ im Telefon-Interview:

Es gibt viele Möglichkeiten, sich schon während des Studiums für andere einzusetzen – das beweisen die sozialen Initiativen und Vereine, die von Medizinstudenten ins Leben gerufen werden. In dieser Rubrik stellen wir einige davon vor.

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