Uniklinik Bonn: Win-win-Projekt Teddy-Krankenhaus

Kindern die Angst vor einer Behandlung im Krankenhaus nehmen und Medizinstudenten praktisch im Umgang mit den kleinen Patienten schulen – diese beiden Ziele erreicht das Konzept des Teddy-Krankenhauses am Universitätsklinikum Bonn.

Das Teddy-Krankenhaus der Universitätsklinik Bonn | Foto: Matthias Vogt

Im Mai dieses Jahres eröffnete das Zentrum für Kinderheilkunde des Universitätsklinikum Bonn gemeinsam mit der AOK Rheinland/Hamburg und dem Förderkreis für krebskranke Kinder und Jugendliche Bonn e.V. bereits zum zwölften Mal für drei Tage das sogenannte Teddy-Krankenhaus. Auf dem Gelände der Kinderklinik entstehen dann für diesen Zeitraum eine Anmeldung, Behandlungsräume, ein OP-Saal, eine Röntgenabteilung sowie eine Apotheke.

Das volle Repertoire eines Arztbesuches spielerisch kennen lernen

Alleine in diesem Jahr versorgten 85 Medizinstudenten mehr als 1.200 Kuscheltiere. Und damit alles wie ein tatsächlicher Arztbesuch aussieht, wird jeder Schritt im Krankenhaus durchgespielt. Vom Aufnahmeblatt, das nach etwaigen Allergien fragt, bis hin zum Rezept für die Medizin, die man in der Teddy-Apotheke in Form von Gummibärchen abholen kann. Das volle Repertoire der ärztlichen Aufgaben wird abgedeckt: Von der Anamnese, dem Legen von Verbänden, dem Setzen von Spritzen und einer radiologischen Untersuchung. So lernen die Kinder alle gängigen und auch die für die Kleinen etwas außergewöhnlicheren Untersuchungsmethoden kennen, wie Röntgen oder eine Ultraschalluntersuchung. Nicht zu vernachlässigen: Die Besitzer der Kuscheltiere müssen während der gesamten Behandlung über die Therapiemethoden informiert und bezüglich der Verfassung ihrer Lieblinge aufgeklärt werden. Für die Medizinstudenten eine gute Vorbereitung auf den Alltag in der Klinik. Isabelle Windheuser, Medizinstudentin über Ihre Erfahrung als Teddy-Ärztin: „So kann ich den Umgang mit künftigen Patienten üben.“

Besondere Herausforderung mit den kleinen Patienten

„Die Kinder können hier einmal den Aufenthalt in einem Krankenhaus erleben, ohne selbst als Patient betroffen zu sein.“, erklärt Prof. Dr. Johannes Breuer, Leiter der Abteilung Kinderkardiologie des Universitätsklinikums Bonn. „Gerade die kleinen Patienten sind in der Praxis nicht immer einfach. Sie haben Angst und wollen sich teilweise nicht untersuchen lassen. Bei der Teddy-Klinik haben die angehenden Mediziner der Universität Bonn die Möglichkeit, den Umgang mit den kleinen Patienten zu lernen. Auf diese Weise sind sie für den Notfall bestens gerüstet.“
In den vergangenen zehn Jahren wurden bereits mehr als 10.000 Kuscheltiere verarztet. „Wir freuen uns sehr über das seit Jahren anhaltende, sehr große Interesse und viele Erzieherinnen berichten uns, dass der Besuch der Teddy-Klinik die Kinder auch im Nachhinein noch beschäftigt“, bestätigt Jürgen Engels, Regionaldirektor der AOK Bonn - Rhein-Sieg-Kreis.

Foto: Matthias Vogt

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