Uniklinik Aachen: Interprofessionelles Lernen in der Palliativmedizin

An der Uniklinik Aachen können Medizinstudierende und angehende Pflegekräfte künftig gemeinsam den Umgang mit Palliativpatienten lernen. Ein entsprechendes Modellprojekt geht zum Jahreswechsel in den Regelbetrieb.

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Das Palliativ-Modellprojekt „OpTEAMal“ ist schon im Jahr 2019 gestartet. Es soll Medizinstudierenden und Auszubildenden im Pflegebereich ein gemeinsames, interprofessionelles Lernen im Bereich der Palliativmedizin ermöglichen. Ab Januar 2021 geht das Projekt nun in den Regelbetrieb.

Auftrag der Palliativmedizin ist es, Menschen mit unheilbaren Erkrankungen medizinisch und psychosozial zu versorgen. Diese große Herausforderung können Mediziner und Pflegekräfte nur gemeinsam im Team bewältigen. Um diese Zusammenarbeit schon von Anfang an zu verbessern, haben sich die Auszubildenden und Medizinstudierenden in sechs Modulen über zwei Semester hinweg – coronabedingt vor allem online per MS-Teams – mit den Themen Haltung, Krankheitsbearbeitung, Kommunikation, Trauer und Abschied, Resilienz und kultursensiblem Umgang befasst. Das Modellprojekt wurde von der Robert Bosch Stiftung mit 50.000 Euro gefördert.

"Projekt setzt Maßstäbe für professionsübergreifende Lehre"

Univ.-Prof. Dr. med. Roman Rolke, Direktor der Klinik für Palliativmedizin und Leiter des Modellprojekts, zeigt sich zufrieden mit dem Projektverlauf und hebt den Mehrwert des Projekts für den pflegerischen und medizinischen Nachwuchs hervor: „OpTEAMal hat auf einmalige Weise interprofessionelle Aspekte der Versorgung am Lebensende herausgestellt und Struktur und Raum gegeben für die Entwicklung eigener Lösungsideen in zahlreichen Rollenspielen und mithilfe einer großen Methodenvielfalt. Das Projekt hat dabei Maßstäbe für die zukünftige und immer wichtiger werdende professionsübergreifende Lehre gesetzt, was nicht zuletzt die gegenseitige Wertschätzung für die hilfreiche Einbindung anderer Berufsgruppen unterstützt.“

Das Thema Sterben wird in unserer Gesellschaft häufig verdrängt, obwohl der Tod eigentlich ein natürlicher Bestandteil des Lebens ist. Der Palliativmediziner Dr. Matthias Gockel hat ein Buch darüber geschrieben, warum wir einen anderen Umgang mit dem Tod brauchen – und was das konkret für die Medizin bedeutet.

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Auch das Feedback der Teilnehmer ist durchweg positiv ausgefallen. In der schriftlichen Bewertung wurden vor allem der praxisnahe Ansatz und die vertrauensvolle Atmosphäre im Team gelobt. „Dank des gelungenen Verlauf des Projekts und der positiven Rückmeldungen der Auszubildenden und Studierenden freuen wir uns sehr, das Konzept als festes interprofessionelles Lehrangebot in der Aachener Uniklinik und in der Medizinischen Fakultät implementieren zu können“, sagt Kathrin Zednik, Pflegedirektorin der Uniklinik.

Projektpartner und Kooperationen

Projektträger waren die Klinik für Palliativmedizin und die Ausbildungsakademie für Pflegeberufe, beide Uniklinik RWTH Aachen. Durchgeführt wurde das Schulungskonzept in Kooperation mit dem Palliativen Netzwerk für die StädteRegion Aachen e. V., der Servicestelle Hospiz für die StädteRegion Aachen, dem Projekt „Würdige Sterbebegleitung“, dem Caritasverband für die Region Kempen-Viersen e. V. sowie dem Institut für Qualität im Gesundheitswesen Nordrhein (IQN), eine gemeinsame Einrichtung der Ärztekammer Nordrhein und der Kassenärztlichen Vereinigung Nordrhein.

Quelle: Uniklinik Aachen (30.11.2020)

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