Surendra hat das "Aelius Förderwerk e.V." 2017 im Alter von 18 Jahren gegründet und ist bis heute Vorstandsvorsitzender und die treibende Kraft dahinter. Mit dem Förderwerk will er junge Menschen aus Nichtakademikerfamilien unterstützen, die häufig einen Migrationshintergrund haben. Sie sollen unabhängig von der sozialen und finanziellen Situation ihres Elternhauses ihren Bildungsweg gehen können. Dafür hat Surendra ein breites Spektrum an Weiterbildungsseminaren, Workshops und Beratungsangeboten ins Leben gerufen.
Nicht nur "Durchhänger" werden gefördert
Das Förderwerk will nicht nur dabei helfen, schwierige Situationen und Belastungen auf dem Bildungsweg abzufedern; es will vielmehr auch dazu ermuntern, Verantwortung zu übernehmen und den Blick über den Tellerrand hinaus zu wagen. Ein besonderes Element der ideellen Förderung ist das Mentoring-Programm „Dialog Chancen“. In diesem werden Schülerinnen und Schüler bis zum Schulabschluss individuell von einer persönlichen Mentorin bzw. von einem persönlichen Mentor aus Politik, Kultur oder Wissenschaft unterstützt, die bzw. der ihnen mit Rat und Tat zur Seite steht. Das innovative Konzept trägt Früchte: Von der Arbeit des „Aelius Förderwerks“ haben schon 2.000 Schülerinnen und Schüler profitiert.
„Sagithjan Surendra ist als Sohn zweier Flüchtlinge aus Sri Lanka unter prekären finanziellen Umständen in Deutschland aufgewachsen. Diese Lebensgeschichte hat ihn jedoch nicht resignieren lassen, sondern zu einem beispielgebenden und herausragenden ehrenamtlichen Engagement animiert, für das er trotz eines zeitintensiven Studiums viel Herzblut und unzählige Stunden opfert. Sein beherztes Engagement bewegt auch andere, tätig zu werden. Um sich herum hat er ein inzwischen 50-köpfiges Team aus Studierenden unterschiedlichster Herkunft geschart, die oftmals selbst Hürden auf ihrem Bildungsweg überwinden mussten und ihr Erfahrungswissen nunmehr im Sinne der ,Hilfe zur Selbsthilfe‘ mit anderen teilen wollen. Mit dem Förderangebot, das sich gezielt an Kinder und Jugendliche aus benachteiligten Familien richtet, leisten Sagithjan Surendra und sein Team einen wichtigen Beitrag zu fairen Bildungschancen in Deutschland, wo die soziale Herkunft nach wie vor in stärkerem Maße über den Bildungserfolg entscheidet als in anderen Ländern“, heißt es in der Begründung der Jury.
Der Preis "Student/-in des Jahres" wird vom Deutschen Hochschulverband (DHV) und vom Deutschen Studentenwerk (DSW) ausgeschrieben. Mit dem Titel ist auch ein Preisgeld in Höhe von 5.000 Euro verbunden, das vom Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft gestiftet wird. Der Preis wird am 6. April 2020 in Berlin auf der Gala der Deutschen Wissenschaft verliehen.
Preis "Student/-in des Jahres" geht häufig an Mediziner
Insgesamt wird der Preis in diesem Jahr zum fünften Mal verliehen. Und die meisten Preisträger studieren Medizin: Surendra ist bereits der vierte Mediziner, der die Auszeichnung erhält:
- 2016 ging die Auszeichnung an den Medizinstudenten Christoph Lüdemann von der Universität Witten/Herdecke, der über den von ihm mitaufgebauten Verein "L'appel Deutschland" Hilfe zur Selbsthilfe in Ruanda und Sierra Leone leistet.
- 2018 ging der Preis an den Medizinstudenten Philipp Humbsch von der Charité für die Initiative "Jeder kann ein Held sein", bei der Grundschüler kostenlos in Erster Hilfe ausgebildet werden.
- 2019 wurde die Medizinstudentin Wiebke Gehm von der Universität Rostock für die Initiative "TNA – Tommy nicht allein"geehrt, bei der sich Studierende in ihrer Freizeit um hilfsbedürftige Patientinnen und Patienten in der Rostocker Kinderklinik kümmern.
Quelle: Deutsches Studentenwerk (6.2.2020), Aelius Förderwerk