In seinem Vortrag mit dem vielversprechenden Titel „Was Studenten wirklich wollen“ stellte Tim Vogel von der Bundesvertretung der Medizinstudierenden e.V. gesundheitspolitische Maßnahmen vor, für die sich der Verein einsetzt, um die Bedingungen des Medizinstudiums weiter zu verbessern.
Vogel stellte zunächst klar, dass man die Gruppe der Medizinstudierenden nicht über einen Kamm scheren könne, da sie in ihren Vorstellungen eine höchst individuelle und zumindest insofern heterogene Gruppe sei. Trotzdem gebe es einige Maßnahmen, die der gesamten Studentenschaft zu Gute käme. Ein selbstbestimmtes Studium mit der Möglichkeit, den eigenen Schwerpunkt selbst zu setzen sei ebenso wichtig wie sehr praxisnahes und relevantes Lernen. Hier solle der nationale kompetenzbasierte Lernzielkatalog der Medizin (NKLM) eingeführt werden, um die Ausbildung weiter zu vereinheitlichen und gleiche Voraussetzungen und Bedingungen zu schaffen.
Nicht nur inhaltlich, sondern auch die Finanzierung betreffend, stellte Vogel für den BVMD wichtige Themen vor. Der Verein fordert beispielsweise die Abschaffung des Kooperationsverbotes, welches dem Bund die Beteiligung bei der Finanzierung der Hochschulen untersagt. Durch den Einsatz des Bundes und eine zusätzliche finanzielle Hilfe, könnte die Ausbildung weiter auf einem konstanten Niveau gehalten werden. Vogel sprach sich zudem gegen die Privatisierung von Universitätskliniken aus. Speziell auf die finanzielle Situation der Studenten bezogen solle es beim PJ einheitliche Aufwandsentschädigungen geben. „So müssen sich die Studierenden, die gegebenenfalls nebenbei noch jobben müssen, nicht zwischen einer guten Ausbildung und dem Geldverdienen entscheiden“, sagte Vogel.
Durch die Schaffung von Lehrstühlen für Allgemeinmedizin an allen deutschen medizinischen Fakultäten könne das Fach weiter nach vorne gebracht werden. Mit Hinblick auf die Abnahme der Zahl an Hausärzten eine sinnvolle Maßnahme, um diesem Trend entgegen zu wirken. Für das ähnliche Problem in strukturschwachen Regionen müsse man gezielt Programme in der landärztlichen Versorgung anbieten, um Studierenden einen Einblick zu geben. So könne man viele potenzielle Haus-, beziehungsweise Landärzte generieren, die negative Vorurteile abschrecken oder über die Arbeitsbedingungen außerhalb des städtischen Raumes keine genauen Vorstellungen haben.
Operation Karriere 5. & 6.12.2014, Berlin. „Was Studenten wirklich wollen“, Tim Vogel, Bundesvertretung der Medizinstudierenden e.V. (BVDM).