PJ-Blog: Schlösser und Burgen

Nach reichlich Theorie im Studium endlich im PJ in den Alltag eines Arztes eintauchen – ein Traum für jeden Medizinstudenten – oder? Fräulein Licht berichtet regelmäßig auf www.operation-karriere.de von ihren Erfahrungen an der Klinik. Teil 33: "Schlösser und Burgen".

Operation Karriere-Bloggerin Fräulein Licht

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Liebes Krankenhaus,

heute ist Tag der Arbeit. Und wie es der Name schon vermuten lässt, arbeitet hier natürlich niemand (es ist auch Sonntag). Und weil man in Russland die Feste wirklich hart feiert, sind auch der 2. und 3. Mai arbeitsfrei. Alle meine Kollegen fahren nach Hause (nach Hause heißt bei vielen nach Kamtschatka, und das sind dann mal locker 10.000 km bzw. 250 Stunden Autofahrt)

Und was mache ich mit der ganzen freien Zeit? Ich genieße die wunderschöne Stadt und begebe mich auch sogleich am 1. Mai zur Parade. In der völlig überfüllten U-Bahn wird mir klar, dass natürlich auch alle anderen Menschen heute frei haben und auch auf die Idee gekommen sind, sich doch mal die Parade anzusehen…naja, zwei Stunden später bin ich dann endlich im Zentrum der Stadt angekommen und die Parade hat gerade angefangen. Man steht mit gefühlt 10.000 anderen Menschen an der Absperrung und schaut dem bunten Treiben zu. Es ist mehr eine Demonstration, als eine wirkliche Parade. Viele schwenken die sowjetische Fahne und demonstrieren. Danach gibt es eine Kundgebung zum Thema Arbeit. Und dann wird gefeiert, alle schwenken Luftballons, meistens rote, und freuen sich einfach (vermutlich hauptsächlich, dass das Wetter so gut ist, 23°C und blauer Himmel, aber vermutlich auch über den Feiertag).

An den zwei weiteren freien Tagen habe ich die Gegend rund um St. Petersburg erkundet. Ich war in Pawlowsk und habe mir ein Schloss im englischen Stil angesehen mit einer Statue von Napoleon (sonst sehe ich in der Stadt hauptsächlich Statuen von Lenin). Dann habe ich noch die anderen Vororte von St. Petersburg mit den jeweiligen Schlössern besichtigt (Gattschina, Lomonosow). Und danach gab es ein Eis und ich habe mich wie eine Prinzessin gefühlt.

Und morgen geht die Arbeit dann wieder los und ich bin schon gespannt, was alle anderen von ihren Besuchen zu Hause erzählen und was sie so gemacht. Ich mag meine Kollegen wirklich und vermisse sie schon ein bisschen (auch wenn ich sie ja erst vor einer Woche zuletzt gesehen habe).

P.S.: Und woher der Tag der Arbeit kommt und was an besagtem Datum noch so alles passiert ist, erfahrt ihr hier.

Fräulein Licht (24) studiert Medizin in Münster und hat Ende 2015 ihr Praktisches Jahr an der Klinik begonnen. Alle Blog-Inhalte beruhen auf den Erfahrungen der Bloggerin im PJ und geben nicht die Meinung der Redaktion wieder. Die Namen von eventuell vorkommenden Personen wurden geändert.

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