Digitale Anwendungen wie Ferndiagnosen per Telemedizin, das Smartphone als Therapieausrüstung oder Teleradiologie, sind als Arbeitsmittel bereits etabliert, der Umgang mit ihnen war in der Ausbildung aber bislang kaum berücksichtigt. „Die Lebens- und Arbeitswelt des Arztberufes erfordert heutzutage berufsspezifische digitale Handlungskompetenzen. Diese beinhalten Faktenwissen, Fertigkeiten, Haltung – nur die Integration dieser drei Komponenten führt zur gewünschten Kompetenz im Umgang mit der digitalen Medizin“, erklärte Sebastian Kuhn, Oberarzt und Lehrbeauftragter am Zentrum für Orthopädie und Unfallchirurgie in Mainz und Initiator von „Curriculum 4.0“.



Das Lehrkonzept ist praxisnah ausgelegt: Die Vermittlung von Wissen über Themen wie Social Media, Smart Devices, Apps, Telemedizin, Virtual Reality und Big Data erfolgt über eLearning, während der Präsenzzeit sollen die Studierenden praktisch arbeiten und sich austauschen. Neben der Funktionsweise verschiedener Anwendungen werden sie deren Potenziale und Chancen, aber auch Grenzen und Risiken kennen lernen. Der Unterricht steht Studierenden ab dem siebten Semester offen, zwölf von ihnen können je Kurs teilnehmen. Die Carl-Zeiss-Stiftung und der Stifterverband fördern das „Curriculum 4.0“ mit 60.000 Euro für zwei Jahre.