Das Programm für den neuen Studiengang wurde schon vom Ministerium des Landes Nordrhein-Westfalen genehmigt. Wie die UW/H mitteilt, erfüllt der Studiengang schon heute die Vorgaben des Masterplans Medizinstudium 2020, den das Bundesministerium für Bildung und Forschung im März 2017 vorgestellt hatte. Mit dem Masterplan soll das Medizinstudium in Deutschlandreformiert werden – unter anderem soll die Allgemeinmedizin gestärkt und theoretische und praktische Inhalte sollen stärker miteinander verzahnt werden. Außerdem soll die Zulassung zum Medizinstudium reformiert werden.
„Die geforderten Maßnahmen wurden an der UW/H auch schon in der Vergangenheit engagiert umgesetzt“, erklärt Prof. Dr. Stefan Wirth, Dekan der Fakultät für Gesundheit an der UW/H. „Wir haben seit Jahrzehnten ein individuelles Auswahlverfahren, welches nicht nur die Schulnoten, sondern auch die Persönlichkeit und die Motivation der Bewerberinnen und Bewerber berücksichtigt. Auch die Schwerpunkte in Allgemeinmedizin und ein hoher Praxisbezug waren schon immer in unseren Medizinstudiengängen vorhanden.“
Schwerpunkt Allgemeinmedizin verstärkt
Mit Blick auf den Masterplan Medizinstudium 2020 wurde der Modellstudiengang an der UW/H jetzt noch einmal überarbeitet: Unter anderem wurde der Schwerpunkt der Allgemeinmedizin verstärkt. „Die Studierenden haben nun auch noch die Möglichkeit, im klinischen Studienbereich ihren Schwerpunkt für drei Monate auf die Allgemeinmedizin zu legen“, erläutert Dekan Wirth. „Damit wollen wir unseren Absolventen die berufliche Perspektive, in unterschiedlichen Versorgungsmodellen als Hausärzte zu arbeiten, noch näherbringen. Schon jetzt liegt die Quote unserer Absolventen, die sich für die widrige Aufgabe der hausärztlichen Versorgung entscheiden, bei überdurchschnittlichen 20 Prozent an der UW/H.“
Insgesamt lernen die Studierenden die haus- und fachärztliche Versorgung in 95 Lehrpraxen kennen. So wird die im Masterplan geforderte engere Verzahnung von Theorie und Praxis sichergestellt. Neu im Modellstudiengang ist die Patientenbegleitung: Studierende behandeln und begleiten ausgewählte Patienten unter der Supervision der niedergelassenen Ärzte. Dabei lernen die Nachwuchsmediziner, auch die Perspektive der Patienten einzunehmen. Außerdem setzen sie sich ihr gesamtes Studium lang mit den Herausforderungen einer integrativen und sektorübergreifenden Gesundheitsversorgung auseinander. „Wir werden durch künftig drei Lehrstühle im Bereich der ambulanten Gesundheitsversorgung die Ausbildung in diesem Segment noch verstärken.“, erklärt UW/H-Präsident Prof. Dr. Martin Butzlaff.
Für die Zukunft ist noch eine Hochschulambulanz geplant, die noch in diesem Jahr eröffnet werden soll und während des Studiums weitere Einblicke in eine integrierte Patientenversorgung bieten soll.
Quelle: Universität Witten/Herdecke