Auswahlverfahren am UKE: Neue Tests

Vor kurzem hatte die Bundesärztekammer Stellung zum "Masterplan Medizinstudium 2020" der Bundesregierung genommen und unter anderem neue Zulassungskriterien gefordert. Am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf gibt es für die potenziellen Studienanfänger zum Wintersemester bereits zwei neue Tests.

Symbolfoto | Andreas Hermsdorf/pixelio.de

Bereits seit 2008 nutzt die Medizinische Fakultät des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE) den Naturwissenschaftstest HAM-Nat zur Auswahl ihrer Studierenden. Mittlerweile wurde dieser um den HAM-Int und den HAM-MRT ergänzt. Ab diesem Jahr kommen nun noch zwei weitere Tests hinzu, die in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) entwickelt wurden. Bei einer Teamaufgabe müssen die Bewerber gemeinsam ein Szenario lösen, ein anderer Test überprüft das räumliche Vorstellungsvermögen. Das Ziel der HAM-Tests ist es, den Studien- und Berufserfolg vorauszusagen.

Mit dem HAM-Nat werden die medizinisch relevanten Schulkenntnisse in den Naturwissenschaften bei jährlich mehr als 1.000 Studieninteressierten überprüft. Der HAM-Int, der in der zweiten Auswahlstufe durchgeführt wird, untersucht in bis zu zwölf Kurzinterviews die psychosozialen Fähigkeiten der Bewerber. So können sich in jedem Jahr auch diejenigen Abiturienten für einen Studienplatz qualifizieren, die bei einer allein auf die Abiturnote basierenden Auswahl keine Chance erhalten hätten.

Teamfähigkeit wird hinzugezogen

Um auch die im Alltag eines Arztes immens wichtige Teamfähigkeit als Entscheidungskriterium berücksichtigen zu können, erweitert das UKE ab diesem Jahr das Aufgabenspektrum des HAM-Int. In Kooperation mit dem DLR wurde ein Szenario entwickelt, über das die Kandidaten gemeinsam diskutieren und dann einen Lösungsvorschlag erarbeiten müssen. Prüfer beobachten sie dabei und bewerten ihr Handeln nach vorgegebenen Kriterien.

Das erweiterte Testspektrum entspricht den Forderungen der Bundesärztekammer, nach denen psychosoziale Kompetenzen, soziales Engagement und einschlägige Berufserfahrung zusätzlich zu den reinen fachlichen Bewertungskriterien des letzten Schulzeugnisses eine Bedeutung erhalten sollen. Für die Einschätzung dieser persönlichen Eigenschaften sollen bundesweit einheitliche Kriterien festgelegt werden.

Quellen: Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, www.bundesaerztekammer.de, Foto: Andreas Hermsdorf/pixelio.de

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