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Handskelett
Dr. med. Thomas Fischbach, Präsident des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte
"Als Kinder- und Jugendarzt habe ich viel mit Wachstum zu tun, unter anderem mit Längenwachstum und Skelettalterbestimmung zur Ermittlung der mutmaßlichen Endgröße eines Kindes. Hierzu fertigt man eine Röntgenaufnahme des distalen Unterarms inklusive der Hand an, um anhand der knöchernen Entwicklung der Handwurzelknochen Schlüsse zu ziehen. Deren Anordnung im Handskelett konnte ich mir früher partout nicht merken, nur durch diese Eselsbrücke: Ein Schiffchen fährt im Mondenschein dreieckig um das Erbsenbein, ein Viereck groß, ein Viereck klein, am Kopf da muss ein Haken sein (os scaphoideum, os lunatum, os triquetrum, os pisiforme, os trapezium, os trapezoideum, os capitatum, os hamatum).“
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Nützlicher Schwur
Nina Kleineberg, Ärztin in Weiterbildung in der Neurologie
"Ich fand tatsächlich eine der Standard-Eselsbrücken sehr hilfreich: Ich schwöre Dir beim heiligen Medianus (Schwurhand: N. medianus), dass ich Dir die Augen mit der Ulna auskratze (Krallenhand: N. ulnaris), wenn Du vom Rad fällst (Fallhand: N. radialis).
Wer diesen Schwur einmal verinnerlicht hat, kann neben dem Defizit bei der Läsion, auch direkt das anatomische Versorgungsgebiet und die Funktion der wichtigsten Armnerven herleiten – hilfreich für mindestens drei Fächer: Anatomie, Unfallchirurgie und Neurologie."
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Eine alternative Eselsbrücke für die drei Unterarmnerven
Prof. Dr. med. Karl-Dieter Heller, Vizepräsident des Berufsverbandes für Orthopädie und Unfallchirurgie
"Mir sind aus dem Studium gleich zwei Sprüche noch in Erinnerung: Seine Majestät, König Ullrich, fährt Rad. Hier werden die drei Nerven des Unterarms adressiert, die verschiedene Lähmungstypen im Bereich der Hand charakterisieren. „Seine Majestät“ ist die Schwurhand bei Schädigung des Nervus medianus, „König Ullrich“ ist die Krallenhand bei der Ulnarisläsion und „fährt Rad“ ist die Fallhand bei der Radialisschädigung.
Der zweite Spruch ist zwar keine Eselsbrücke, aber eine Art Lebensweisheit: In der Ruhe liegt die Kraft.“
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Kortikale Regionen
Prof. Dr. med. Dorothee Saur, Leitende Oberärztin Neurologie
"Als ich mich das erste Mal mit dem Gehirn beschäftigte und für Neuroanatomie kortikale Hirnregionen lernte, habe ich mir folgende Eselsbrücke zurechtgelegt: Die Broca-Region ist im frontalen Kortex und wichtig für die Sprachproduktion – dagegen ist die Wernicke-Region im temporalen Kortex und wichtig für das Sprachverständnis. Damals wusste ich noch nicht, dass das mal später mein Forschungsfeld werden wird, aber die Information fand ich so relevant, dass ich sie mir auf jeden Fall gut einprägen wollte. Überhaupt habe ich gerne über lautmalerische Merkmale versucht, Verknüpfungen herzustellen.“