Landarztquote jetzt auch für Bayern beschlossen

Bayern will künftig einen Teil der Medizin-Studienplätze über eine Landarztquote vergeben. Das hat die Landesregierung jetzt in München beschlossen. Diese Regelung soll ab dem Wintersemester 2020/21 gelten.

Das ländliche Bayern ist wunderschön – doch auch hier ist der Ärztemangel deutlich spürbar. Eine Landarztquote bei der Studienplatzvergabe soll das ändern. | JFL Photography - stock.adobe.com

Etwa 90 Studienplätze pro Wintersemester sollen in Bayern demnach für Studenten reserviert werden, die nach ihrem Abschluss als Hausärzte in ländlichen Regionen arbeiten wollen. Das sind rund 5,8 Prozent der Studienplätze. Den genauen Bedarf, nach dem sich diese Quote errechnet, soll die Kassenärztliche Vereinigung Bayerns ermitteln.

Im Rahmen der Landarztquote verpflichten sich die Studenten schon zu Beginn des Studiums, nach ihrer Facharztweiterbildung für mindestens zehn Jahre in einer Region zu arbeiten, in der es zu wenig Hausärzte gibt. Nach dieser Zeit können sie dann ihren Arbeitsort wechseln und auch in eine Stadt ziehen – allerdings hoffen die Politiker, dass sich diese Mediziner für eine dauerhafte Niederlassung auf dem Land entscheiden.

Dafür wird den Interessenten der Zugang zum Medizinstudium erleichtert: Bei der Zulassung über die Landarztquote spielt die Abiturnote keine so große Rolle. Stattdessen sollen Bewerber eine Chance bekommen, die fachlich schon in einem Gesundheitsberuf qualifiziert sind (beispielsweise durch eine Ausbildung).

Außerdem unterstützt die bayerische Landesregierung die angehenden Landärzte mit einem Stipendium: Sie können für maximal vier Jahre bis zu 600 Euro im Monat bekommen. Vorraussetzung für die Förderung ist, dass die Stipendiaten sich später für eine Facharztweiterbildung im Fördergebiet entscheiden und danach mindestens fünf Jahre lang im Fördergebiet als Arzt arbeiten. Bis jetzt wurden mehr als 220 Studenten durch dieses Stipendium unterstützt.

Bayern will gleichzeitig das Angebot an Medizin-Studienplätzen erweitern: So werden in Augsburg etwa 1500 neue Studienplätze geschaffen, dazu kommen 600 Studienplätze in Bayreuth.

Nordrhein-Westfalen war das erste Bundesland, dass eine Landarztquote eingeführt hat, ähnliche Modelle wurden auch in anderen Bundesländern beschlossen.

Quelle: Bayerische Staatsregierung: Bericht aus der Kabinettssitzung vom 3. September 2019

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