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Jeder zweite Medizinstudent schreibt an seiner Promotion
Insgesamt
2.291 Studierende der Medizin wurden vom Hartmannbund befragt. Die Teilnehmer befanden sich zwischen dem 1. und dem 13. Fachsemester und waren im Durchschnitt 25,6 Jahre alt. Bei der Umfrage wurde zwischen drei Gruppen unterschieden:
- Studierende, die ihre Dissertation schon abgeschlossen haben (118 Teilnehmer)
- Studierende, die an ihrer Dissertation arbeiten (1.184 Teilnehmer)
- Studierende, die nicht an einer Dissertation arbeiten (989 Teilnehmer)
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Für eine
Mehrheit der Studierenden ist die Promotion nur "schwer zu schaffen"
Unabhängig davon, ob die Studierenden schon promoviert haben oder nicht, empfand eine Mehrheit es als schwierig, das Studium und die Promotion unter einen Hut zu bringen. 55 Prozent der Befragten antworteten auf die Frage: "Glauben Sie, dass eine fundierte studienbegleitende Promotion unter den heutigen Studienbedingungen zu schaffen ist?" mit: "Es ist nur schwer zu schaffen." Ein Viertel war der Meinung, dass es gut zu schaffen ist (20,3 Prozent), 11,6 Prozent der Teilnehmer sagten, dass es nicht zu schaffen sei, 12,7 Prozent entzogen sich einer Antwort.
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Jeder
Dritte gibt sich beim "Wissenschaftlichen Arbeiten" eine 3
"Wie schätzen Sie Ihre Fähigkeit ein, wissenschaftlich zu arbeiten?", wurden die Teilnehmer außerdem gefragt. So antworteten so:
5,2 Prozent - Sehr gut
27,1 Prozent - Gut
38,1 Prozent - Befriedigend
20,4 Prozent - Ausreichend
9,1 Prozent - Mangelhaft
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Betreuung hat größtes Verbesserungspotenzial
Auch
wie das Promotionsverfahren verbessert werden kann, wurden die Studienteilnehmer gefragt. Dabei wünschten sich die meisten Befragten eine Verbesserung der Betreuung (59,2 Prozent). Auch Seminare, dank derer man wissenschaftliche Kompetenz erhält, und eine Vergütung der Promotion hielten viele Befragte für sinnvoll.
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Nutzen der Promotion für spätere ärztliche Tätigkeit wird als gering erachtet
Nur
44,3 Prozent der Befragten sind der Ansicht, dass der Doktortitel einen Nutzen für die spätere ärztliche Karriere hat. 36,3 Prozent sehen keinen Mehrwert in der Promotion, die restlichen 19,4 Prozent gaben an, dass es noch zu früh für eine Einschätzung sei.
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Experimentelle Dissertation wird bevorzugt
Fast
jeder zweite Teilnehmer, der an einer Doktorarbeit schreibt oder sie bereits geschrieben hat, wählt einen experimentellen Ansatz (47 Prozent). Eine klinische Arbeit bevorzugten 26 Prozent. 27 Prozent der Befragten gaben an, eine statistische Arbeit zu verfassen oder verfasst zu haben.
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Akademischer Titel ist die größte Motivation
Auch
aus welcher Motivation heraus die Doktorarbeit begonnen wurde, fragten die Forscher die Studierenden (Mehrfachantworten waren hier möglich). 60 Prozent der Befragten gaben die Erlangung des akademischen Titels als Grund an. Weitere wichtige Gründe waren "Prestige/Ehrgeiz" (57 Prozent) und "Akzeptanz seitens der Patienten" (57 Prozent). Am unwichtigsten war den Befragten die Bezahlung. Nur 9 Prozent gaben ein höheres Einkommen als Grund für den akademischen Titel an.
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Doktorvater schlägt oft das Thema vor
Beinahe
jeder zweite Doktorand hat vom Doktorvater oder der Doktormutter das Thema der späteren Arbeit vorgeschlagen bekommen (45 Prozent). Andere häufige Kriterien, nach denen ein Thema ausgewählt wurde, waren:
- die Wahl einer Fachrichtung, die der Doktorand später einschlagen möchte (39 Prozent)
- ein Fachgebiet, in das der Doktorand mal reinschnuppern wollte (30 Prozent).
Auch bei dieser Frage waren Mehrfachnennungen möglich.
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4 Semester braucht man im Durchschnitt für eine Dissertation
118 der 2291 Teilnehmer
der Studie haben die Promotion bereits im Studium abgeschlossen (5 Prozent). Diese promovierten Studierenden befanden sich im Durchschnitt im 11. Fachsemester. Eine Mehrzahl (24 Befragte = 20,3 Prozent) gab an, vier Semester aktiv an der Dissertation gearbeitet zu haben (inklusive eventueller Freisemester oder im Uniablauf eingepanter freier Zeit). Immerhin drei Überflieger schrieben die Doktorarbeit in einem Semester, zwei Teilnehmer sagten, dass sie acht Semester lang an der Promotion gearbeitet haben.
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Nur 3 Prozent der Befragten wollen NICHT promovieren
989 Teilnehmer
sagten, dass sie noch nicht an einer Promotion arbeiten (43 Prozent). Als häufigster Grund, warum man sich gegen die Erlangung der Doktorwürde entschieden habe, wurde die Antwort: "Ist für mich noch zu früh" gegeben. Aber auch bei dieser dritten Gruppe strebt eine Mehrheit von 66 Prozent den Doktortitel an. 26,2 Prozent zeigten sich noch unschlüssig, nur 7,8 Prozent der Befragten (77 Studierende) waren sich sicher, keine Dokorarbeit schreiben zu wollen.
Diesen 77 Studierenden steht die überwältigende Zahl derjeniger angehenden Mediziner gegenüber, die bereits promoviert sind (118 Studierende), derzeit eine Doktorarbeit schreiben (1184 Studierende) oder vorhaben die Promotion in der Zukunft zu erlangen (652 Studierende).