Uni Witten/Herdecke verdoppelt jährliche Medizin-Studienplätze

An der Universität Witten/Herdecke (UW/H) können künftig doppelt so viele Mediziner ein Studium aufnehmen wie bisher. Das hat die Uni gemeinsam mit den zuständigen Ministerien bekanntgegeben.

Grünes Licht für Universität Witten/Herdecke vom Land: Die jährlichen Medizin-Studienplätze können von 84 auf 168 verdoppelt werden. | Universität Witten/Herdecke, Roland Geisheimer, attenzione

Schon zum Sommersemester 2019 sollen doppelt so viele Studienplätze angeboten werden. Insgesamt steigt die Zahl der Plätze im Fach Humanmedizin von 84 auf 168 – je zur Hälfte verteilt auf das Sommer- und das Wintersemester.

Die NRW-Wissenschaftsministerin Isabel Pfeiffer-Poensgen und ihr Kollege, NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann, haben eine gemeinsame Absichtserklärung zur Erhöhung der Studienplätze unterzeichnet. Damit sichert die Landesregierung der UW/H auch ihre zusätzliche finanzielle Unterstützung zu.

Laumann begrüßte die Initiative – auch mit Blick auf den Ärztemangel: "Das ist eine weitere wichtige Initiative zur Stärkung der Medizin und insbesondere der Allgemeinmedizin in unserem Land. Die UW/H hat sich schon in der Vergangenheit vor allem durch ein an Versorgungsaspekten orientiertes Auswahlverfahren und eine sehr praxisnahe und patientenorientierte Ausbildung ausgezeichnet. Das wollen wir noch deutlicher unterstützen. Es ist ein wesentliches Ziel dieser Landesregierung, einer in den ländlichen Regionen bereits spürbaren Unterversorgung mit Hausärztinnen und Hausärzten effektiv entgegen zu wirken. Ich bin überzeugt, dass wir zum Beispiel mit dem Ausbau in Witten-Herdecke, der Landarztquote und der neuen medizinischen Fakultät in Bielefeld auf dem richtigen Weg sind, um die hausärztliche Versorgung langfristig sichern zu können."

Land erhöht Förderung

Die Landesregierung will die jährliche Förderung der UW/H als erste private Universität Deutschlands nun schrittweise erhöhen: Die Landesförderung soll (vorbehaltlich der Haushaltsgesetzgebung) von 10,7 Millionen Euro 2019 auf 18,25 Millionen Euro im Jahr 2014 angehoben werden.

Die Universität Witten/Herdecke (UW/H) bietet ab dem kommenden Wintersemester einen neuen Modellstudiengang in Humanmedizin an. In die Entwicklung des Studienganges sind die Vorgaben des Masterplans Medizinstudium 2020 des Bundesministeriums für Bildung und Forschung mit eingeflossen.

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"Wir freuen uns sehr über das Vertrauen des Landes und die Vertiefung unserer Kooperation", so UW/H-Präsident Martin Butzlaff. "Unsere Universität ist mit dem festen Vorsatz gegründet worden, sinnvolle Lösungsansätze und Beiträge zu wichtigen gesellschaftlichen Problemen zu liefern. Dieses Motiv treibt uns auch in der vorliegenden Aufgabe an."

Die Uni hat für die Erhöhung der Studentenzahlen schon erste Vorarbeiten geleistet. Weitere Aufbauarbeiten sollen folgen, erklärt erklärt Jan Peter Nonnenkamp, Kanzler der UW/H: "Wir brauchen insgesamt mehr Personal, mehr Lehrkräfte, mehr Räume und auch eine breitere Ausstattung in Laboren und Lehrmitteln".

Rund 20 Prozent der bisherigen UW/H-Absolventen im Fach Humanmedizin haben sich nach Abschluss ihrer Facharzt-Weiterbildung hausärztlich niedergelassen – doppelt so viele wie an den staatlichen Universitäten Deutschlands.

Quelle: Universität Witten/Herdecke über presseportal.de

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