Uni Duisburg Essen: So läuft das Studium auf Distanz

Das Studium läuft in diesem Semester anders ab: Statt Präsenzveranstaltungen gibt es jetzt vermehrt Online-Kurse. Aber funktioniert das auch? Was klappt gut und wo gibt es Probleme? Dazu hat die Uni Duisburg-Essen jetzt ihre Medizinstudierenden befragt.

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Wie kommen die Studierenden mit der Lehre auf Abstand zurecht? Das wollte die medizinische Fakultät der Universität Duisburg Essen wissen. Abgefragt wurde dabei, über welche technische Ausstattung die Studierenden verfügen, wie es um ihre Medienkompetenz steht, wie sie mit der digitalen Kommunikation und Zusammenarbeit zurecht kommen und welche Chancen und Risiken sie für das Online-Semester sehen.

Insgesamt fällt das Feedback der Studierenden recht positiv aus. So haben sich beispielsweise Befürchtungen, dass Studierende wegen fehlender technischer Ausstattung den Online-Veranstaltungen nicht folgen können, nicht bewahrheitet: Mehr als 80 Prozent nutzen einen Laptop und / oder ein Smartphone, mehr als jeder Zweite verfügt über ein Tablet. Allerdings stehen nicht allen Studierenden Geräte wie Drucker oder Scanner zur Verfügung – das müsse bei der Planung der Inhalte berücksichtigt werden, mahnen die Umfrage-Autoren die Dozenten.

Über 90 Prozent haben außerdem ein Headset, eine Webcam und Kopfhörer bzw. Lautsprecher, um an Videokonferenzen teilnehmen zu können. Allerdings: Mehr als 60 Prozent der Befragten möchten während der Konferenz nicht von den anderen Teilnehmern gesehen werden.

Das Bundesministerium für Gesundheit (BMG) fördert eine Initiative des Medizi­nischen Fakultätentages (MFT), der Universitätsmedizin Göttingen (UMG) und des LMU Klinikums München zum digitalen Lernen im Medizinstudium.

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Defizite gibt es auch noch bei den Informationen über bestimmte technische Begriffe, beispielsweise VPN. Hier müsse es von Seiten der Uni ausreichend transparente Informationen geben, damit alle auch über das Know-How verfügen, um an der Distanz-Lehre teilnehmen zu können.

Bei der Frage, wie die Studierenden am liebsten mit den Dozenten in Kontakt treten wollen, liegt die gute alte E-Mail vorn. Untereinander bevorzugen die Befragten allerdings Facebook oder Messenger-Dienste wie WhatsApp für die Kommunikation.

Und wie sollen die Dozenten nach dem Wunsch der Studierenden die Unterrichtsmaterialien aufbereiten? Ganz oben im Ranking stehen dabei kommentierte oder vertonte Folienpräsentationen und Lehrvideos. Aber auch das klassische Veranstaltungsskript wird noch häufig genannt. Daneben wünschen sich viele digitale Präsenz-Termine, z.B. als Live-Chat mit dem Dozenten, um direkt Fragen zum Stoff stellen zu können.

Mehr als 2.000 Medizinstudierende gibt es an der Uni Duisburg Essen. Der Rücklauf bei der Befragung lag je nach Semester zwischen 23 und 50 Prozent, im Mittel waren es 33 Prozent.

Quelle: Medizinische Fakultät der Universität Duisburg Essen, CHE-Hochschulranking

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