Liebes Krankenhaus,
ja, ein Satz mit X, das war wohl nix. Gestern habe ich mir extra einen Fehltag genommen, um zur russischen Botschaft nach Bonn zu fahren. Dort reicht man alle seine Scheine ein (Versicherung, Studienbescheinigung,…) und dann bekommt man ein Visum.
Nach zweieinhalb Stunden Zugfahrt war ich dann da und hatte das Amt auch gefunden, da machten sie gerade Mittagspause. Die Beamten saßen an ihren Schaltern, haben mich aber nicht aufgerufen, und zeigten immer auf ein Schild auf ihrem Tisch „Mittagspause von 12 – 14 Uhr“. Prima. Und ich war natürlich um 12 Uhr da.
Die restliche Zeit vertrieb ich mir im Deutschen Museum Bonn. Dann aber ging es um 14 Uhr endlich los. Der Beamte meiner Wahl rief mich auf und schickte mich weiter, er wäre nicht zuständig, da müsste ich mich schon an Herrn Meyer in der zweiten Etage wenden. Ich befürchtete schon, dass die zweite Etage von 14 bis 16 Uhr Kaffeepause macht, aber nein, Herr Meyer war da. Und leider genauso kompetent, wie sein Kollege aus der ersten Etage.
Von Herrn Meyer ging es dann zu Frau Schmidt, die dann doch etwas machen konnte. Naja, machen ist jetzt etwas übertrieben, sie sagte mir, dass ich kein Visum bekommen könnte, weil ich keine gültige Einladung hätte – ein russischer Arzt hatte mich zwar in seine Klinik eingeladen, aber einen Zahlendreher bei der Antragsnummer gehabt und eine 6 anstatt einer 2 geschrieben. Und so musste ich wieder zurückfahren (mein Vorschlag die 6 in eine 2 zu ändern, wurde leider nach einer ausführlichen Besprechung und einer etagenübergreifenden Kooperation zwischen Herrn Meyer und Frau Schmidt abgelehnt). Tja, dazu fällt mir nur noch das hier ein.
Fräulein Licht (24) studiert Medizin in Münster und hat Ende 2015 ihr Praktisches Jahr an der Klinik begonnen. Alle Blog-Inhalte beruhen auf den Erfahrungen der Bloggerin im PJ und geben nicht die Meinung der Redaktion wieder. Die Namen von eventuell vorkommenden Personen wurden geändert.