PJ-Blog: Mein Batman-Spezial

Nach reichlich Theorie im Studium endlich im PJ in den Alltag eines Arztes eintauchen – ein Traum für jeden Medizinstudenten – oder? Fräulein Licht berichtet regelmäßig auf www.operation-karriere.de von ihren Erfahrungen an der Klinik. Teil 54: "Mein Batman-Spezial".

Fräulein Licht

Operation Karriere-Bloggerin Fräulein Licht

Liebes Krankenhaus,

tatüü tataa! Heute ist Action angesagt. Unglaublich, aber wahr, in der heutigen allseits beliebten Frühbesprechung geschieht tatsächlich etwas. Naja, zumindest erzählt der diensthabende Neurologe der Notaufnahme heute einmal spannende Dinge. Gerade sollen vier Polizisten mit einem Ehepaar in der Notaufnahme stehen. Die Ehefrau hat ihrem Mann im Streit mit einem Küchenmesser in den linken Hoden gestochen. Daraufhin hat er sie aber dann ins Gesicht geschlagen und wegen dieser Schlagverletzung ist sie jetzt in der Notaufnahme. Der Ehemann nimmt die Sache aber entspannt auf, er hätte ja schließlich schon ein Kind und noch eines würde er mit dieser Furie als Ehefrau sowieso nicht haben wollen.

Aber es kommt noch besser. Beim Mittagessen brodelt die Gerüchteküche fröhlich weiter. Einer OP Schwester soll heute mitten in der OP eine Fledermaus in den Mund geflogen sein (der Hausmeister hatte gestern Abend den Lüftungsschacht im OP gereinigt und dabei anscheinend eine Fledermaus übersehen, die heute eben der Schwester "Guten Morgen" gesagt hat). Glücklicherweise ist Horloch aber DAS Tollwutzentrum (also das einzige Krankenhaus, das seine Impfbestände gegen Tollwut noch nicht vernichtet hat) schlechthin. Ein anderer Assistenzarzt wendete noch ein, kurz bevor er sich seinem Schokopudding widmete, dass er ja auch schon selbst eine solche Batman-Nahtod-Erfahrung gemacht habe. Einmal im Sommer war eine Fledermaus durch das offene Fenster geflogen und kreiste im Wettlauf um den Deckenventilator herum. Der entsprechende Assistenzarzt duckte sich blitzartig und überlegte messerscharf, wie er den kleinen Super-Batman wieder aus seinem Wohnzimmer heraus bekommen sollte. Zunächst versuchte er es mit Musik und danach mit Flackerlicht. Schließlich zeigte die Methode Besenstiel dann doch den gewünschten Effekt.

Auch wenn beide Geschichten nicht stimmen, sind sie wenigstens gut ausgedacht. ;)

Fräulein Licht (25) studiert Medizin in Münster und hat Ende 2015 ihr Praktisches Jahr an der Klinik begonnen. Alle Blog-Inhalte beruhen auf den Erfahrungen der Bloggerin im PJ und geben nicht die Meinung der Redaktion wieder. Die Namen von eventuell vorkommenden Personen wurden geändert.

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