Der neue Medizinstudiengang soll im kommenden Wintersemester 2021/22 mit zunächst 60 Studierenden starten. 2025 soll es in Bielefeld bis zu 300 Medizinstudierende geben. Dort wird es möglich sein, das Studium ganz regulär mit dem Staatsexamen abzuschließen und hinterher in die Facharzt-Weiterbildung zu starten. "Die Studierenden können sich auf ein modernes Medizinstudium in Ostwestfalen-Lippe freuen, in dem ein frühzeitiger Praxisbezug eine große Rolle spielen wird“, sagt Wissenschaftsministerin Isabel Pfeiffer-Poensgen.
Ein besonderer Schwerpunkt des Bielefelder Modellstudiengangs liegt in dem Bereich der Allgemeinmedizin und der Stärkung der hausärztlichen Versorgung. Außerdem spielt die Verzahnung von grundlagenwissenschaftlichen und klinischen Inhalten eine große Rolle. Dadurch können die Studierenden erlernte Inhalte leichter miteinander verknüpfen und wesentliche ärztliche Untersuchungs-, Behandlungs- und Kommunikationskompetenzen für eine patientenorientierte Versorgung erwerben, heißt es von der Uni Bielefeld. Bei der Konzeption des Modellstudienganges sind bereits die Anforderungen des Masterplans Medizinstudium 2020 und die Forderungen des Wissenschaftsrats eingeflossen, die voraussichtlich Teil der neuen Ärztlichen Approbationsordnung werden. Hierzu gehören unter anderem eine Stärkung der ambulanten Medizin, eine fundierte wissenschaftliche Ausbildung und umfangreiche Wahlmöglichkeiten für die Studierenden zur interessengeleiteten Erweiterung und Vertiefung medizinischer und medizinnaher Kompetenzen.
Ein Ziel des neuen Studiengangs sei es, die Studierenden für das Berufsbild des Hausarztes zu begeistern, erklärte NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann: "Wenn wir über den sogenannten Klebeeffekt die hausärztliche Versorgung – insbesondere in der Region – stärken, freut es mich umso mehr.“ Der Aufbau einer medizinischen Fakultät in Bielefeld wurde schon im Sommer 2017 beschlossen.