Uni Erlangen: Schlüsselloch-Chirurgie im Truck

Eine be­son­de­re Er­fah­rung er­mög­lich­ten zwei Chef­ärzte An­fang Juli in Er­lan­gen ihren Ope­ra­teu­ren und Me­di­zin­stu­den­ten. Ein "Aus­bil­dungs­truck" stand ihnen für Übungen im Bereich des ar­thros­ko­pisch­en, mi­ni­mal­in­va­si­ven Operierens zur Verfügung.

Der Ausbildungstruck der Firma Arthrex | Foto: Uni-Klinikum Erlangen

Das arthroskopische, minimalinvasive Operieren wird auch "Schlüssellochchirurgie" genannt. Diese anspruchsvollen Eingriffe an Knie- und Schultergelenken zählen zu den Kernkompetenzen der Unfallchirurgischen Abteilung des Universitätsklinikums Erlangen und der Kliniken Dr. Erler in Nürnberg.

Anfang Juli parkte an zwei Tagen ein elf Meter langer, schwarzer Ausbildungstruck der Firma Arthrex auf dem Gelände des UK Erlangen. An zwei Hightech-Arbeitsplätzen konnten nicht nur die Operateure beider Kliniken unter Schulungsbedingungen innovative OP-Techniken üben – in den Morgenstunden, also während die Operateure in der Klinik im Normalbetrieb arbeiteten, konnten interessierte Studenten Erfahrungen sammeln. Kurz vor dem Abschluss ihres Studiums stehend, hatten sie die Gelegenheit, sich einzelne Möglichkeiten der arthroskopischen Chirurgie demonstrieren zu lassen. Dabei konnten sie die Herausforderungen des Fachgebietes Orthopädie und Unfallchirurgie intensiv kennen lernen.

Fortbildung auf hohem Niveau

Der Umgang mit modernsten Implantaten wurde an Human- und Kunststoffpräparaten trainiert. Die Unterweisung übernahmen die beiden Chefärzte, Prof. Dr. Friedrich Hennig und PD Dr. Jens Anders, selbst. Dadurch, dass das Training in Gestalt des Trucks praktischerweise zu den Ärzten und Studenten kam, konnte der laufende Klinikbetrieb in vollem Umfang aufrechterhalten werden. Im Mittelpunkt der Übungen standen rekonstruktive Verfahren an Schulter- und Kniegelenk, so z.B. nach Schulterluxationen oder Kreuzbandruptur, mit u.a. bioresorbierbaren Nahtankersystemen.

"Die Herausforderung der minimalinvasiven Chirurgie besteht in der räumlichen Orientierung in den unterschiedlichen Gelenken mit jeweils unterschiedlichen Optiken (z.B. 30°, 70°). Durch gezieltes Drehen der Optiken kann der Aktionsradius deutlich erhöht werden, sodass bei den meisten Gelenken nahezu alle Gelenkabschnitte eingesehen werden können", erklärt PD. Dr. med. Kolja Gelse, Leitender Oberarzt und ständiger Vetreter des Leiters der Unfallchirurgischen Abteilung, UK Erlangen. "Insgesamt erfordert dies eine hohe räumliche Vorstellungskraft und Gefühl für das Manövrieren der Instrumente. Dies kann jedoch sehr gut trainiert werden, idealerweise an Modellen, oder noch besser an anatomischen Präparaten. Hierzu diente dieser Trainingskurs im mobilen Arthroskopie-Trainingssaal." Das Training war ein voller Erfolg, das Feedback der Teilnehmer sei ausnahmslos sehr positiv gewesen.

Quelle und Fotos: Universitätsklinikum Erlangen

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