Der reguläre Studienbetrieb in Augsburg startet am 14. Oktober. Der Augsburger Modellstudiengang vernetzt die vorklinischen und klinischen Inhalte vom ersten Semester an eng miteinander. Mit diesem integrierten Curriculum sollen die Studierenden schrittweise an die komplexen Situationen im ärztlichen Berufsalltag herangeführt werden. Dabei lernen sie von Anfang an den Umgang mit Patienten kennen und bekommen Einblicke in die medizinische Praxis.
Und auch die wissenschaftliche Ausbildung wird eine wichtige Rolle spielen: „Sie sollen in der Lage sein, selbst zu forschen, vor allem aber sollen sie über die Kompetenz verfügen, mit wissenschaftlichen Daten umzugehen, diese Daten richtig zu verstehen und zu deuten. Denn dies ist eine wichtige Voraussetzung, um im späteren Berufsleben die beste Therapie für die Patienten wählen zu können", erklärt Medizin-Gründungsdekanin Prof. Dr. Martina Kadmon. Sie betonte außerdem, dass die aktive Einbindung der Studierenden in die weitere Gestaltung ihres Studiengangs ihr und allen Fakultätsmitgliedern sehr am Herzen liege.
Interimslösung für die Fakultätsräume: Die ehemalige Kinderklinik
An diesem Montag (7.10.2019) wurden die neuen Medizinstudenten in einem Festakt offiziell begrüßt. „Ich freue mich sehr, dass Sie alle nun endlich hier sind und unseren Modellstudiengang mit Leben füllen", erklärte Kadmon. Neben der Gründungsdekanin waren auch der Bayerische Wissenschaftsminister Bernd Sibler und die Präsidentin der Universität Augsburg Prof. Dr. Sabine Doering-Manteuffel dabei. Sie eröffneten gleichzeitig das erste Lehrgebäude der neuen Fakultät.
Die Räumlichkeiten liegen in der ehemaligen Kinderklinik – sie sollen als Interimslösung dienen, bis die ersten beiden Gebäude auf dem neuen Medizincampus fertig gestellt sind. Die Kinderklinik wurde für diesen Zweck komplett umgebaut – sie soll ein Ort der Begegnung und des Lernens sein. Unter anderem gibt es hier ein Praktikumslabor, Mikroskopie-Räume und ein Interprofessionelles Trainingszentrum mit Simulations- und Beobachtungsräumen.



Der neue Campus entsteht in direkter Nähe zum Uniklinikum im Westen der Stadt. Insgesamt soll das Gelände künftig 37.000 qm umfassen. Die beiden neuen Gebäude – eines für die Lehre und eines für die Forschung – werden voraussichtlich 2023 / 2024 fertig.
UKA: Die zweitgrößte Notaufnahme Deutschlands
Die Augsburger Medizinfakultät legt den Forschungsschwerpunkt auf die Bereiche Medizinische Informatik sowie Umwelt und Gesundheit. In Zukunft sollen hier mehr als 100 Professoren in Forschung und Lehre tätig sein, insgesamt soll es künftig Plätze für 1.500 Studierende geben. Neben der Medizinischen Fakultät gehören auch das Universitätsklinikum Augsburg und das Bezirktskrankenhaus Augsburg (als Kooperationspartner) zur Augsburger Universitätsmedizin. Das Uniklinikum (UKA) verfügt über mehr als 1.700 Betten in 24 Kliniken, drei Instituten und 19 Zentren. Jedes Jahr wird hier eine Viertelmillion Patiente amulant und stationär versorgt. Mit zirka 80.000 Patientinnen und Patienten pro Jahr ist die Notaufnahme des UKA die zweitgrößte der Bundesrepublik.
Quelle: Universität Augsburg (7.10.2019)