Der Vertreter der Medizinstudierenden im Hartmannbund am UKS hat nicht gerade einen „klassischen“ Lebenslauf. Nach dem Abitur studierte Kai Hunsicker zunächst Philosophie und Literatur, arbeitete dann in der Unternehmenskommunikation. „Die Geisteswissenschaften haben meinen Fokus sehr erweitert“, berichtet er dem Deutschen Ärzteblatt Medizin Studieren am Rande des Kongresses „Operation Karriere“ des Deutschen Ärzteverlages im Sommer in Bochum. Während seines Medizinstudiums bemerke er immer wieder, dass er gut mit ernsten Themen umgehen könne. Den unmittelbaren Kontakt mit Patienten scheue er auch nicht. „Ich kann mir gut vorstellen, Onkologe oder Neurologe zu werden“, meint er.
Nicht zuletzt aufgrund seines eigenen Werdegangs verfolgt Hunsicker die Diskussion um eine veränderte Zulassung zum Medizinstudium sehr gespannt, die nach dem Urteil des Bundesverfassungsgericht Ende letzten Jahres intensiv geführt wird. Gerade hat die Kultusministerkonferenz die Eckpunkte eines neuen Staatsvertrags beschlossen,der die Vergabe von Medizinstudienplätzen neu regeln soll. Danach soll die Wartezeitquote entfallen und die Abiturbestenquote weiterhin maßgeblich darüber entscheiden, welche Bewerber zum Medizinstudium zugelassen werden. Zusätzlich sollen weitere eignungsbasierte Kriterien berücksichtigt werden. Hunsicker begrüßt eine Reform des Auswahlverfahrens. Nach dem Wegfall der Wartezeitquote müssten jedoch weiterhin Studienanwärtern mit einem schlechteren Notenschnitt Wege zum Medizinstudium ermöglicht werden, meint er nachdrücklich. „Eine bundesweit einheitliche Zulassung, bei der die Abiturnote lediglich mit einem Drittel gewertet wird, wäre ein guter Weg. Der Zugang muss aber fair bleiben und die unterschiedlichen Startbedingungen der Bewerber berücksichtigen“, erklärte er und verwies auf das Modell des Hartmannbundes, das neben der Abiturnote einen standardisierten schriftlichen Test und ein Assessmentverfahren als weitere gleichrangige Komponenten vorsieht.