Medizinstudierende unterstützen Flüchtlinge in Quarantäne

Wie können Geflüchtete und Asylsuchende in der Corona-Krise unterstützt werden? Die Studierendeninitiative "Medizinische Flüchtlingshilfe Düsseldorf" hilft hier tatkräftig mit – unter anderem mit Informationen, als Ansprechpartner vor Ort und mit einem Einkaufsdienst.

Medizinstudierende der Flüchtlingsinitiative in Schutzausrüstung, v.l.: Rachid Harras, HHU, Julian Hölzenbein, Uni Duisburg-Essen, Thaer Abusamrah, HHU, Stephan Pieper, HHU | Universität Düsseldorf

Die Medizinische Flüchtlingshilfe Düsseldorf gibt es schon seit 2015 – damals haben es sich die Medizinstudierenden zur Aufgabe gemacht, den Geflüchteten das Deutsche Gesundheitssystem zu erklären und sie bei Arztbesuchen zu unterstützen. Seit Beginn der Corona-Krise ist eine weitere Aufgabe hinzugekommen: Die Betreuung der Geflüchteten, die in ihren Unterkünften unter Quarantäne stehen.

Da die Bewohner in den Flüchtlingsunterkünften eng beisammen wohnen und keine Möglichkeit haben, die Mindestabstände einzuhalten, sind sie derzeit besonders gefährdet. Darauf hat vor kurzem auch schon die Bundesvertretung der Medizinstudierenden in Deutschland (bvmd) aufmerksam gemacht. Und: Sobald sich einer der Bewohner mit dem Coronavirus infiziert, muss die gesamte Unterkunft unter Quarantäne gestellt werden. Für die Betroffenen ist das eine große Einschränkung – und viele von ihnen haben aufgrund fehlender Sprachkenntnisse Schwierigkeiten zu verstehen, worum es überhaupt geht.

Um hier Abhilfe zu schaffen, haben die Studierenden Informationen rund um COVID-19 in 21 verschiedenen Sprachen zusammengetragen und online gestellt: von Arabisch bis hin zu Vietnamesisch. Darüber hinaus hilft die Medizinische Flüchtlingshilfe Düsseldorf aber auch direkt vor Ort: Die Studierenden sprechen mit den Geflüchteten und achten dabei darauf, ob die Menschen in den Unterkünften körperliche oder psychische Symptome zeigen. Damit sie sich selbst dabei nicht infizieren, tragen die freiwilligen Helfer Schutzausrüstung bei ihren Besuchen.

Wenn ein Flüchtling einen Arzt besucht, benötigt er oft Hilfe. In der Düsseldorfer Initiative „Medidus“ begleiten Medizinstudenten und Dolmetscher die Flüchtlinge zum Arzt. Im Interview erklärt Lea Laskowski, wie genau das funktioniert.

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Darüber hinaus bieten die Studierenden einen Einkaufsdienst an. Sie unterstützen Bewohnerinnen und Bewohner, die wegen der Quarantänebestimmungen ihre Unterkunft nicht verlassen dürfen, bei der Versorgung mit Lebensmitteln. Viele der ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer sind selbst mehrsprachig aufgewachsen und viele der Geflüchteten lernen bereits Deutsch – daher gebe es kaum Kommunikationsbarrieren, teilt die Medizinische Flüchtlingshilfe Düsseldorf auf Facebook mit.

Und auch von der Stadt Düsseldorf kommt Lob für das Engagenement: "Ich möchte mich bei der Medizinischen Flüchtlingshilfe des AStA der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf herzlich für ihr Engagement bedanken", bekräftigt Miriam Koch, Leiterin des Amtes für Migration und Integration.

Quellen: Heinrich Heine Universität Düsseldorf (18.5.2020), Stadt Düsseldorf, Medizinische Flüchtlingshilfe Düsseldorf

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