Beim Thema Flüchtlinge denkt jeder an die vielen Flüchtlinge, die zurzeit nach Deutschland kommen. Vergessen wird dabei, dass der größte Strom an flüchtenden Menschen die Nachbarstaaten von Syrien, Irak sowie weiteren Krisenländern trifft.
Dazu zählt auch Jordanien, ein Land, in dem sich Anne Strapatsas, Medizinstudentin an der Universität Witten/Herdecke, engagiert. Zusammen mit ihrer Kommilitonin Ardiana Wagner hat sie im Sommer die Initiative „Al Salam“ gegründet, was auf Arabisch „Frieden“ bedeutet. „Mit ,Al Salamʻ möchten wir praktische Hilfe vor Ort nahe den Krisengebieten leisten", sagt sie.
Medizinische Hilfe für Familien in Flüchtlingscamps
Gerade hat sie sich wieder auf den Weg in das Land gemacht hat, um bei der medizinischen Versorgung der Flüchtlinge zu helfen. In Jordanien wird sie in eines der riesigen Flüchtlingscamps mitten in der Wüste reisen, in dem tausende Menschen provisorisch untergebracht sind. Die Grundversorgung der Flüchtlinge dort und in den umliegenden Dörfern ist insbesondere im medizinischen und hygienischen Bereich unzureichend.
Für die angehende Medizinerin ist es nicht die erste Reise in nach Jordanien. Sie ist schon mehrmals auf eigene Kosten in das Land gereist, um bei der medizinischen Versorgung der Flüchtlinge, darunter vielen Familien aus Syrien und anderen Krisenländern, zu helfen.
Helfer und Spenden gesucht
„Al Salam“ nimmt Sachspenden an, möchte aber vor allem Spendengüter vor Ort kaufen, um hohe Frachtkosten zu vermeiden und so die lokale Wirtschaft zu unterstützen. Die Spenden werden zusammen mit einer jordanischen Gruppe von Medizinstudenten der Universität bei Amman persönlich an syrische Flüchtlinge verteilt.
Darüber hinaus soll Studierenden die Möglichkeit gegeben werden, an "Humanitarian & Medical Missions" in Kooperation mit Organisationen vor Ort teilzunehmen und in Camps oder Grenzdörfern Flüchtlingshilfe zu leisten. Diese Aktionen sollen zweimal jährlich stattfinden.
Infos unter www.uni-wh.de
Foto: Uni Witten/Herdecke
Auch in Deutschland findet vielfach Flüchtlingshilfe statt: Ein Video, zur Verfügung gestellt durch das Deutsche Ärzteblatt, zeigt die Erstversorgung von Flüchtlingen in Berlin.