Hazzouri wurde von der Jury vor allem wegen seiner herausragenden akademischen Leistungen gewürdigt. Außerdem engagiert er sich in der studentischen Mitverwaltung und in Interessenvertretungen der Studierenden auf Landes- und Bundesebene. An der Uni Göttingen bereitet der Medizinstudent derzeit eine Promotion vor, in der er ein Protein untersucht, dass bei Herzkrankheiten eine wichtige Rolle spielt. Der DAAD-Preis ist mit 1.000 Euro dotiert.
Hazzouri kam 2015 als Flüchtling aus Syrien nach Deutschland. Die Deutschkenntnisse, die für das Medizinstudium nötig sind, eignete er sich innerhalb eines Jahres an. In einer Pressemitteilung hebt seine Uni neben den akademischen Leistungen auch seine hohe Kommunikationsfähigkeit und ein gutes Einfühlungsvermögen in der Arbeit mit Patientinnen und Patienten hervor. Hazzouri ist Mitglied im Fachschaftsparlament und Beauftragter für ausländische Studierende. Außerdem koordiniert er für die Bundesvertretung der Medizinstudierenden (bvmd) die Arbeit von Fachschaften medizinischer Fakultäten in Norddeutschland.
„Unsere internationalen Studierenden bringen wichtige Perspektiven in den universitären Diskurs ein“, sagte die Vizepräsidentin für Internationales Prof. Dr. Hiltraud Casper-Hehne anlässlich der Preisverleihung. „Eine gelingende Integration an der Hochschule ist auch ein Gewinn für die Stadt, die Region und die deutsche Gesellschaft insgesamt.“ Dr. Philipp Jeserich, Bereichsleiter Incoming Office der Abteilung Göttingen International, ergänzt: „Das Engagement von Kamal Hazzouri zeigt, wie internationale Studierende sich in Gestaltungs- und Mitbestimmungsformen einbringen, die für deutsche Modelle von ‚Hochschul-Governance‘ typisch sind. In diesen Modellen äußern sich fundamentale Wertordnungen unserer Gesellschaft, die internationale Studierende mittragen.“ 131 von insgesamt 4.229 internationalen Studierenden an der Universität Göttingen sind im laufenden Wintersemester Stipendiatinnen und Stipendiaten des DAAD.