Besonders in der Kritik steht die besondere Fixierung auf die Abiturnote. Der Vorschlag von MFT und bvmd „entspricht dem politischen Wunsch nach erweiterten Zulassungskriterien“, sagte der MFT-Generalsekretär Frank Wissing. Für die weitere Entwicklung sei es nun wichtig, mit den politischen Entscheidern ins Gespräch zu kommen und die konkrete Umsetzung zu diskutieren, betonte er.
Medizinfakultäten und Studierende schlagen ein Zweistufenmodell vor, das neben der Abiturnote weitere Auswahlkriterien einbezieht. Die drei bisher separaten Quoten für die Abiturbesten, das Auswahlverfahren der Hochschulen sowie die Wartezeit würden dabei zu einer gemeinsamen Quote zusammengeführt werden.
In einer ersten Auswahlstufe würden neben Abiturnote und Studierfähigkeitstests auch berufspraktische Erfahrungen im medizinnahen Bereich oder ein Freiwilligendienst und sogenannte Situational Judgement Tests berücksichtigt werden. Daraus ergäbe sich eine bundesweite Rangliste der Bewerber auf einen Studienplatz. Die Hälfte der verfügbaren Studienplätze sollte entsprechend dieser Reihung vergeben werden. Die andere Hälfte der Studienplätze sollten die Fakultäten laut dem Konzept in einem standortspezifischen Auswahlverfahren vergeben.
Die jetzigen Vorabquote für Härtefälle, Nicht-EU-Ausländer, Sanitätsoffiziersanwärter und andere soll laut dem Vorschlag unverändert erhalten bleiben. Auch die sogenannte Landarztquote wäre als Vorabquote abzubilden.
„Ziel unseres vorgeschlagenen Modells ist ein transparentes und innovatives Auswahlverfahren, das sich an den Bedürfnissen der zukünftigen Generation an Medizinern orientiert“, sagte Bertram Otto, Bundeskoordinator für Medizinische Ausbildung der bvmd.