Das Universitätsklinikum Jena will mit einem neuen Lehrangebot die Entwicklung eines wissenschaftlichen und beruflichen Ethos bei angehenden Ärztinnen und Ärzten unterstützen. „Was für eine Ärztin oder ein Arzt möchte ich später einmal sein? Und wie kann ich das erreichen?“ sind die zentralen Fragen, um die es gehen soll.
„Im Medizinstudium steht zunächst das Fachliche im Vordergrund: Die Studierenden lernen Fakten, verstehen Zusammenhänge und trainieren praktische Tätigkeiten. Aspekte, die über die fachliche Expertise hinausgehen, aber für die berufliche Persönlichkeit wesentlich sind, werden oftmals nur punktuell oder implizit vermittelt“, erläutert der Leiter des Projektes, Sven Schulz.
„Wir wollen auch zur Selbstreflexion und Selbstfürsorge anregen, zum Nachdenken über persönliche und berufliche Befürchtungen und Erwartungen. Dabei gehen wir auch auf die Anregungen und Erfahrungen der Studierenden ein“, ergänzt Jens Rißmann aus dem Organisationsteam.
Das „Longitudinale Curriculum zur Ärztlichen Professionalitätsentwicklung“ befindet sich jetzt in der Pilotphase. Die Lehrangebote richten sich an die Studierenden im klinischen Abschnitt ab dem fünften Fachsemester. Sie werden von sechs ärztlichen und zwei psychologischen Lehrenden moderiert. Die Gesamtkoordination hat das Institut für Allgemeinmedizin am Universitätsklinikum Jena übernommen.