Förderung für digitales Lernen im Medizinstudium

Das Bundesministerium für Gesundheit (BMG) fördert eine Initiative des Medizi­nischen Fakultätentages (MFT), der Universitätsmedizin Göttingen (UMG) und des LMU Klinikums München zum digitalen Lernen im Medizinstudium.

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Hintergrund ist, dass während der Coronapandemie kein oder nur wenig Unterricht am Patienten stattfinden kann.

Das Projekt soll den Fakultäten alternative digitale Lernfor­mate zur Verfügung stellen, mit denen Medizinstudierende ersatzweise trainieren können. Das Projekt mit dem Titel „Nationale Lernplattformen für digitales Patienten-bezogenes Lernen im Medizinstudium“ erhält vom BMG eine halbe Million Euro.

In einem ersten Schritt werden von den Fakultäten freiwillig bereitgestellte, bereits vor­handene digitale Ressourcen kartiert und für alle Standorte verfügbar gemacht. Dabei soll es besonders um fallbasierte Formate gehen. Dazu stellt die Charité – Universitäts­me­dizin Berlin eine Onlineplattform zur Verfügung. In einem zweiten Schritt sollen neue Ressourcen erstellt werden, um inhaltliche Lücken zu schließen.

„In unseren Studien konnten wir zeigen, dass digitale Simulationen von Arzt-Patienten-Kontakten zu einem langfristigen Lernerfolg führen können. Ein besonderer Schwerpunkt des aktuellen Projekts wird der Umgang mit akut erkrankten Personen sein“, sagte der Leiter des Bereichs Medizindidaktik und Ausbildungsforschung im Studiendekanat der UMG, Tobias Raupach.

Die Reformkommission der Stiftung Münch hält drei neue Berufsbilder im Ge­sundheitswesen für nötig, um die Digitalisierung im Gesundheitssystem zu implementie­ren und so die Gesundheitsversorgung nachhaltig zu verbessern: Eine Fachkraft für digi­tale Gesundheit, einen Prozessmanager und einen Systemarchitekten für digitale Gesund­heit.

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Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Beschäftigung mit virtuellen Patienten in einer Lernplattform namens „CASUS“. Hier können Studierende anhand von Patientengeschich­ten mit angeschlossenen Fragen den Umgang mit allen wichtigen Krankheitsbildern üben. Die Weiterentwicklung dieser Fälle wird von Medizindidaktikern am Klinikum der Lud­wigs-Maximilians-Universität München koordiniert.

Die Krise biete die Möglichkeit, an allen Medizinischen Fakultäten gemeinsam und koor­di­niert virtuelle Patienten dafür zu nutzen, Studierende für gute und nachvollziehbare Entscheidungen in Diagnostik und Therapie fit zu machen, sagte Martin Fischer, klini­scher Studiendekan und Direktor des Instituts für Didaktik und Ausbildungsforschung in der Medizin. Das sollte auch nach der Krise Bestand haben und die Lehrmethoden nach­haltig erweitern.

Laut dem MFT und den weiteren Initiatoren des Projektes sind alle medizinischen Fakul­täten und Fachgesellschaften eingeladen, vorhandene digitale Ressourcen zur Verfügung zu stellen und sich an der Erstellung neuer Ressourcen zu beteiligen.

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