Die Bundesvertretung der Medizinstudierenden in Deutschland (bvmd) setzt sich dafür ein, mehr Kompetenzen zum Erkennen und Verhindern von Rassismus in Medizin und Gesundheitsversorgung im Studium zu vermitteln. Dazu sollte Rassismuskritik im Nationale Kompetenzbasierte Lernzielkatalog Medizin 2.0 (NKLM) konkreter benannt werden.
Dieser Katalog soll mit Inkrafttreten der neuen Approbationsordnung 2025 bundesweit die Inhalte des Kerncurriculums des Medizinstudiums definieren. Der bisherige Entwurf „NKLM 2.0“ beinhaltet ein Lernziel, das vorsieht, dass Medizinstudierende lernen, rassistische Diskriminierung zu erkennen und zu beseitigen (Lernziel VIII.6-04.4.13). Laut dem Projekt „Medical Students für Antiracist Action“ der bvmd ist dies aber zu vage.
Wichtige rassismuskritische Kompetenzen und Inhalte würden an den entsprechenden Stellen im NKLM noch nicht berücksichtigt. Die bvmd nennt in diesem Zusammenhang neun Themenbereiche, dazu gehören unter anderem „Entstehung des Rassismus in der Wissenschaft sowie koloniale Verbrechen der Ärzteschaft“, „Dermatologisches Wissen zu dunklen Hauttypen“, „Rassismus in der Schmerzbehandlung“ und anderes.
„Uns ist bewusst, dass die inhaltliche Dichte des Medizinstudiums bereits sehr hoch ist“, schreiben die Autoren der bvmd-Analyse. Dennoch: Damit Absolventen fähig seien, der ärztlichen Pflicht zur Verhinderung von rassistischer Diskriminierung in der medizinischen Versorgung nachzukommen, sei eine grundlegend rassismuskritische Ausrichtung des Medizinstudiums über alle Fachbereiche hinweg nötig, betonen der bvmd.