bvmd mahnt: Medizinstudierende bei der Corona-Impfstrategie berücksichtigen!

Es ist absehbar: Bald wird ein Corona-Impfstoff in Deutschland verfügbar sein. Aber wer bekommt ihn zuerst? Die bundesvertretung der Medizinstudierenden in Deutschland (bvmd) mahnt, bei der Frage der Priorisierung auch an die Medizinstudierenden zu denken.

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Die bvmd begrüße eine breite gesellschaftliche Debatte über die Ausgestaltung einer Priorisierung von SARSCoV-2-Impfkapazitäten, heißt es in einer Pressemitteilung. Allerdings würden Medizinstudierende bei der Impfstrategie derzeit nicht ausreichend berücksichtigt.

Zwar empfehlen die Ständige Impfkommission des Robert-Koch-Institutes (STIKO), der Deutsche Ethikrat und die Deutsche Akademie der Naturforscher Leopoldina in einem gemeinsamen Positionspapier, Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen von stationären oder ambulanten Einrichtungen der Gesundheitsversorgung und der Altenpflege neben den Risikogruppen bevorzugt zu impfen. In diesem Zusammenhang betont die bvmd, dass dabei auch in die Gesundheitsversorgung involvierte Studierende berücksichtigt werden müssen. Denn vor allem Studierende im PJ seien intensiv in die Patientenbetreuung eingebunden, aber auch im Rahmen von Hilfsprojekten und Nebenjobs seien sie häufig einem erheblichen Infektionsrisiko ausgesetzt. Das gelte auch für Studierende, die im Rahmen von praktischen Lehreinheiten in Kontakt mit Patientinnen und Patienten kommen.

Auf der Online-Plattform „match4healtchcare“ können sich ab sofort Medizinstudierende und Auszubildende von Gesundheitsfachberufen, die sich im Rahmen der COVID-19-Pandemie engagieren wollen, melden.

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“In der Versorgung tätige Studierende müssen medizinischem Personal in der Impfpriorisierung gleichgestellt sein” so Felix Beetz, Bundeskoordinator für Gesundheitspolitik und Vorstandsmitglied der bvmd. “Andernfalls droht aufgrund des hohen Übertragungspotential eine reale Gefahr für die Patientensicherheit und die Gesundheit der Studierenden.”

Außerdem regt die bvmd an, Medizinstudierende in höheren Semestern auch in den geplanten Impfzentren einzusetzen und dabei unter anderem die Plattform match4healtchcare zu nutzen. Allerdings setzt der Verband auf Freiwilligkeit: Die Verpflichtung von Medizinstudierenden, wie §5 des Infektionsschutzgessetzes sie grundsätzlich zuließe, sei keine Option. “Seit Beginn der Pandemie haben sich zehntausende Studierende freiwillig gemeldet, um zu helfen”, erklärt Beetz. “Durch diese Welle der Hilfsbereitschaft wissen wir, dass Studierende beispielsweise in der Patientenbetreuung, Dokumentation und Versorgung wertvolle Unterstützung leisten und gleichzeitig Praxiserfahrung sammeln können und konnten.”

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