Im Rahmen eines Masterplans, der 2020 die Grundstrukturen des Medizinstudiums reformieren soll, dient der NKLM künftig als Orientierungshilfe. Zentrales Anliegen von APS und bvmed ist es einer Mitteilung zufolge, dass die Patientensicherheit dabei „umfassend Eingang findet, um sich auch in der Lehre und letztendlich der Versorgung zu etablieren“.
„Die Evidenz und Erfahrung der letzten 20 Jahre haben gezeigt, dass trotz intensiver Bemühungen auf dem Feld der Patientensicherheit noch keine angemessene Sicherheitskultur etabliert werden konnte“, sagte Ruth Hecker, zweite Vorsitzende des APS. Einzelmaßnahmen wie Checklisten oder Fehlermeldesysteme seien alleine nicht ausreichend, um die Patientensicherheit signifikant zu erhöhen.
Fehler vermeiden - so früh wie möglich
Im APS-Weißbuch, einem Wegweiser für zentrale Verbesserungen der Patientenversorgung, fordert das Aktionsbündnis mit Blick auf die Patientensicherheit einen verstärkten Fokus auf proaktives und individuelles sicherheitsgerichtetes Verhalten.
Wünschenswert wäre es, wenn jeder angehende Arzt sich bereits vor der Approbation mit dem Thema Patientensicherheit auseinandergesetzt und als Routine verinnerlicht hat, so Hecker, die Leiterin der Stabsstelle Qualitätsmanagement und klinisches Risikomanagement am Universitätsklinikum Essen ist. Idealerweise würden die Studierenden bereits in der Ausbildung dazu befähigt, durch verschiedene Strategien eigene Unsicherheiten zu erkennen und resiliente Handlungsweisen zu entwickeln.



Dies diene sowohl dem Patienten als auch dem Medizinstudierenden und erhöhe die Chance, dass junge Ärzte frühzeitig darauf hinweisen würden, wenn sie unsicheres Handeln erkennen, Risiken erleben oder die Patientenversorgung selbst nicht sicher durchführen können. Ein solches sicherheitsgerichtetes Verhalten könne die Anzahl von Fehlern, die Patientenschäden zur Folge haben können, reduzieren, heißt es von APS.