Die Stiftung für Hochschulzulassung veröffentlicht regelmäßig, wie viele Bewerber und Studienplätze es in einem Sommersemester oder Wintersemester gab. Das ist natürlich nicht verbindlich für kommende Semester, aber es ist ein guter Indikator dafür, wie das Verhältnis von Angebot und Nachfrage ausfallen wird.
Im Sommersemester ist der Konkurrenzkampf besonders stark
Im Sommersemester bieten nicht alle Universitäten einen Einstieg ins Medizinstudium an. Entsprechend hart umkämpft sind die Plätze, wenngleich sich weniger bewerben als im Herbst. So kamen im Sommersemester 2015 statistisch 11,7 Bewerber auf einen Studienplatz. Insgesamt rund 19.000 Menschen bewarben sich auf 1.642 vorhandene Studienplätze in der Humanmedizin. Etwa doppelt so gute Chancen, einen Studienplatz zu erhalten, hatten Bewerber für ein Studium der Zahnmedizin. Das bedeutet jedoch immer noch einen Schnitt von 5,9 Bewerbern auf einen Studienplatz.
Zum Wintersemester gibt es mehr Plätze
Zum Wintersemester ist die Situation in der Regel etwas entspannter: Hier bewarben sich zum Wintersemester 2015/16 im Schnitt fünf Abiturienten auf einen Studienplatz in der Humanmedizin (Zahnmedizin 4, Tiermedizin 4, Pharmazie 2). Etwa 43.000 Bewerber gab es für die zur Verfügung stehenden rund 9.000 Studienplätze in der Humanmedizin.
NC-Quote: Nur Einsen führen zum Ziel
Wer Humanmedizin studieren will, darf entweder nur Einsen im Abiturzeugnis haben – oder muss sehr viel Geduld mitbringen. Das zeigen wieder einmal die Daten, die Hochschulstart, die Stiftung für Hochschulzulassung in Dortmund, für das Wintersemester 2015/16 veröffentlicht hat. Dazu muss man wissen: In Deutschland werden 20 Prozent der Studienplätze an die Bewerber mit dem besten Abitur vergeben, 20 Prozent nach Wartezeit und 60 Prozent nach Auswahlverfahren der Hochschulen. Wer über den NC einen Studienplatz erlangen wollte, benötigte im Wintersemester 2015/16 eine Abiturnote von 1,0 in allen Bundesländern. Einzige Ausnahme: Niedersachsen. Hier reichte „bereits“ ein Schnitt von 1,1. Doch ein Erreichen dieses Notendurchschnitts allein sichert noch längst keine Zusage.
Sieben Jahre Wartezeit
Wer sich über die Wartezeitquote im Wintersemester bewerben wollte, benötigte für Medizin mehr als 14 Wartesemester oder mindestens 14 Wartesemester bei einer Durchschnittsnote von 3,3 oder besser, um überhaupt berücksichtigt zu werden. Über diese Quote erhielten z.B. an der Berliner Charité 82 Bewerber eine Zulassung. Die Gesamtzahl der Bewerber für die Charité, die das Kriterium für die Wartezeit-Quote erfüllten, lag jedoch bei 2.163.
Für die Wartezeitquote wird eine Rangliste aller Bewerber anhand der Zeit, die seit dem Erwerb der Studienberechtigung verstrichen ist, aufgestellt. Nicht gezählt werden allerdings Semester, die jemand an einer deutschen Hochschule eingeschrieben war.
Quelle: Stiftung Hochschulstart