Quante-Brandt sagte im Gespräch mit der Zeitung, sie befürworte es grundsätzlich, dass künftig in der Hansestadt Mediziner ausgebildet werden. Wie das konkret umgesetzt werden soll, darüber müsse man noch reden – zum Beispiel auch über mögliche Kooperationen mit anderen Universitäten.
Bremen als Standort gut gerüstet
Denn es sei nicht unbedingt nötig, einen kompletten Studiengang anzubieten – der vorklinische Teil könne auch an einer anderen Hochschule angesiedelt sein. Für den klinischen Teil des Studiums sei Bremen jedoch grundsätzlich gut gerüstet. An einigen Klinik-Standorten finde Hochleistungsmedizin auf Uni-Klinik-Niveau statt, auch viele Chefärzte hätten die nötige Lehrbefähigung.
Allerdings sei die Entscheidung für oder gegen eine Medizinerausbildung in Bremen auch eine Frage der Kosten: Medizin gilt als der teuerste Studiengang. Laut Statistischem Bundesamt kostet ein Medizinstudent die Universität im Durchschnitt mehr als 30.000 Euro pro Jahr.
Wissenschaftsplan 2020 soll Bremen voranbringen
Hintergrund der Überlegungen ist der Ärztemangel im Nordwesten – vor allem bei den Hausärzten bahnen sich Engpässe an, weil viele niedergelassene Mediziner in den Ruhestand gehen und nicht genug junge Ärzte nachrücken. Darauf hatten die Kassenärztliche Vereinigung und der Hausärzteverband Bremen Aufmerksam gemacht. Quante-Brandt verwies in diesem Zusammenhang auf den Wissenschaftsplan 2020. Darin geht es um die künftige Entwicklung der Hansestadt Bremen als Standort für anspruchsvolle Studienangebote und Spitzenforschung. Ein Wissenschaftsschwerpunkt liegt hier auch auf den Gesundheitswissenschaften.
Quellen: www.weser-kurier.de (19.01.2018), Wissenschaftsplan 2020 für das Land Bremen