PJane, Bloggerin auf aerzteblatt.de, zieht nach Abschluss ihres Praktischen Jahrs (PJ) Bilanz. Sie hat in dieser Zeit einiges gelernt – sowohl fachlich als auch menschlich. Doch hätte sie ein paar Dinge vor Antritt gewusst, hätte dies ihr vielleicht das PJ erleichtern können.
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1. Am ersten Tag nicht lange nach der Kleidung für PJler suchen.
Immer den längsten Flur bis zum Ende des Ganges runter, ja, genau, sieht falsch aus, ist aber richtig. Dann im entsprechenden Raum das Regalbrett mit „Pool, sonstige“ suchen und sich die erstbeste Übergröße sichern. Kittel der Größen 0 bis 2 sind nämlich weg. Immer.
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2. Nicht erwarten, dass sich die Tür der Umkleide abschließen lässt.
Wahrscheinlich kommt nach zwei Minuten der andere neue PJler oder Assistenzarzt herein. Keine falsche Scheu, platonischer als zwischen sauberer Wäsche und Abwurf, einem Spender zur Händedesinfektion und einem Hinweiszettel, dass die Kleiderbügel Klinikeigentum sind, wird es nicht. Ehrlich.
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3. Sich den Weg von der Umkleidekabine auf die Station zu merken ist hilfreich.
Also nicht denken, man habe ihn sich gemerkt. Nehmt euch Landmarks. Es werden zahlreiche Ja hinten den Gang links und dann zweimal um die Ecke- Instruktionen folgen. Diverse Flecken taugen auch kaum. Die werden ja (hoffentlich) im Laufe des Tages beseitigt. Deswegen entfällt auch märchenhaftes Brotkrustenverstreuen. Zur Not tut es auch ein flüchtiges I was here, das natürlich nicht von Euch stammt. Ist wichtig, denn man möchte ja irgendwann zurück ins heimische Nest.
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4. Dein Stauschlauch ist dein Freund.
Den verleiht man nicht sang- und klanglos, denn man wird es bitter bereuen. Zum Beispiel wenn man in Windeseile drei Stockwerke hinaufgelaufen ist, denn wir müssen die Blutentnahme noch dem ersten Labortransport mitgeben, der kommt in fünf Minuten. Checkliste, Stethoskop, Diagnostikleuchte, Reflexhammer, Kugelschreiber, Fünf- Euroschein und gemopstes Bonbon vom Tresen auf der Komfortstation – alles dabei, aber für den Stauschlauch nochmal Kommando zurück? Uff.
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5. Bei Sätzen wie nochmal schnell und nur mal kurz gehen die Alarmglocken an.
Spätestens jetzt weißt du: Das geht nie im Leben schnell. Weil die Patientin schlechte Venen hat. Weil die Akte fehlt. Weil das Computersystem nicht reagiert. Oder weil Probealarm ist. Weil du zwar gerne unterschreiben würdest, denn ja, natürlich verstehst du, dass das Blatt dringend weg muss, aber nein, du bist nur der PJler und nein, du darfst das (völlig zu Recht) nicht. Den Arzt suchen? Na klar machst du das. Mit langen Fluren kennst du dich ja aus. Murphy ist überall, fordere ihn nie heraus.
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Beruhigt, dass sie immerhin wusste, dass der Hausmeister der knorkeste Kerl des Hauses und daher immer freundlich zu grüßen ist,
grüßt
die PJane
Im PJ gibt es einige Hürde zu nehmen, Bloggerin PJane hat es hinter sich und hat ihre Erfahrungen geteilt.
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