Carl Kabott und Moritz Burmeister arbeiten auf der perioperativen Intensivstation (PIT) der Universitätsmedizin Rostock. Sie haben die App, die jetzt auf dem Nationalen Fachkongress Telemedizin in Berlin vorgestellt wurde, gemeinsam entwickelt.
Keine Information geht verloren
„Je besser das Team Bescheid weiß, desto sicherer läuft alles“, erklärt Carl Kabott: „Oft sind die Informationen am Haus auf verschiedene Quellen verteilt – es gibt dicke Aktenordner, unübersichtliche digitale Ablagen, SAP, wechselnde Ansprechpartner oder freie Zettelwirtschaft. All das wollten wir zusammenfassen und übersichtlich darstellen.“ Für neue ärztliche und pflegende Kollegen bedeutet das, dass sie sich die Informationen oft erst mühsam zusammensuchen müssen oder auch manchmal etwas nicht erfahren. Die App soll daher nicht nur den Start in einer neuen Station erleichtern; sie soll auch dazu beitragen, dass kein Wissen verloren geht, wenn mal ein Mitarbeiter das Haus verlässt.
Diese Informationen sollen jetzt durch die App für alle leicht zugänglich und auffindbar sein. „Der Nutzer kann schnell nachschlagen, wer wofür zuständig ist, wo sich spezielle Geräte befinden und welche Abläufe bei Notfällen eingehalten werden müssen“, erklärt Burmeister die wesentlichen Inhalte der Software. Unter anderem zeigt die App in Notsituationen, wer zuerst alarmiert werden muss und wo sich der nächstgelegene Notfallkoffer befindet. Wenn sich die Lage entspannt hat, kann der Nutzer außerdem nachschlagen, wie er das Equipment wieder ordnungsgemäß auffüllen und verschließen muss.
Mehr Zeit für die Patienten
„Die App ist eine sinnvolle Ergänzung für unsere tägliche Arbeit mit und am Patienten“, lobt der Leiter der PIT, Prof. Dr. Tobias Schürholz, der das Projekt mit auf den Weg gebracht hat. „Die Zeit, die wir jetzt nicht mehr mit der Suche nach Informationen verschwenden, kommt unseren Patienten zugute.“ Die Inhalte werden aktuell von den Mitarbeitern der Station selbst eingepflegt und auch nur dort genutzt. In Zukunft soll die App aber auch über Veranstaltungen und Weiterbildungsmöglichkeiten im Haus informieren. Und auch eine Nutzung in anderen Kliniken und Fachbereichen ist vorstellbar.
Derzeit ist die Software in dieser Form einzigartig – die Macher Kabott und Burmeister wurden daher auch für den diesjährigen Telemedizinpreis nominiert und schafften es bis ins Finale.