Haftpflicht, Hausrat, Rechtschutz, Berufsunfähigkeit – und natürlich die Altersvorsorge: Wer sich als junger Mensch mit dem Thema "Versicherungsschutz" beschäftigt, kann leicht den Überblick verlieren. In seinem Vortrag gab Berners daher einen Überblick über die verschiedenen Lebensphasen eines Arztes und skizzierte, wann welche Versicherungen wichtig sind.
Zwar gelte im Studium für viele noch der Versicherungsschutz der Eltern – trotzdem könne man sich schon jetzt Gedanken über grundlegende wirtschaftliche Themen wie der Krankenversicherung, der Ärzteversorgung, der Absicherung gegen Berufsrisiken oder der Krankenversicherung bei einem Auslandssemester machen.
Welche Versicherungen sind beim Berufseinstieg wichtig?
Spätestens beim Berufseinstieg wird allerdings die Frage nach einem eigenen Versicherungsschutz akut. Aber was ist da wirklich wichtig? Zunächst sollte man sich als Berufseinsteiger um die Haftpflicht kümmern, riet Berners. Denn eine berufliche und private Haftpflichtversicherung schütze vor finanziellen Risiken, wenn man bei anderen einen Schaden verursacht habe. Eine gute Idee sei auch eine Rechtsschutzversicherung, die bei Rechtsstreitigkeiten die Anwalts- und Prozesskosten übernehme. Darüber hinaus sollte man schon frühzeitig über eine Berufsunfähigkeitsversicherung nachdenken, riet Berners. Denn hier spielt bei der Berechnung der Beitragshöhe das Alter und der gesundheitliche Zustand des Versicherten eine Rolle. Das heißt: Wer zu lange zögert, zahlt am Ende mehr.
Beim Berufseinstieg ändere sich die finanzielle Situation schlagartig, beschrieb Berners: Das Einkommen mache mit dem ersten Gehalt einen plötzlichen Sprung. Damit werden Themen interessant, die vorher meist keine Rolle gespielt haben: Beispielsweise die Familienplanung, der Kauf einer Immobilie oder der kurz-, mittel- und langfristige Vermögensaufbau. Bei der Frage, wer welche Absicherung tatsächlich braucht, spiele auch immer die individuelle Risikobereitschaft eine Rolle, erklärte der Versicherungsfachmann: "Gegen welche Risiken möchte ich abgesichert sein? Und was nehme ich eventuell in Kauf?"
Nach der Assistenzarztzeit stelle sich dann für viele Ärzte als nächster Schritt die Frage nach einer Niederlassung. Auch hier sei eine gute Beratung wichtig, erklärte Berners. Versicherungsberatungen helfen bei der Prüfung der Angebote, der Finanzierung, in Kaufverhandlungen und bei der Entwicklung von Praxis- und Finanzierungskonzepten. Dazu gehöre auch schon der Blick in die Zukunft: "Überlegen Sie sich rechtzeitig, was Sie auch perspektivisch aus der Praxis machen können", riet Berners.
Wenn es dann später in Richtung Ruhestand geht, sind wieder andere Themen aktuell: "Auch bei der Praxisabgabe und der Ruhestandsplanung ist gute Beratung wichtig", erklärte der Versicherungsfachmann. So gebe es spezielle Seminare für die Ruhestandsplanung, in denen man sich unter anderem mit der Krankenversicherung im Alter beschäftigen könne. Wer seine Praxis wieder abgeben wolle, könne über Netzwerke einen passenden Nachfolger finden.
"Das Thema Finanzen und Versicherungen begleitet nicht nur Ärzte ein Leben lang. Hier wollen wir Unterstützung bieten – vor allem für diejenigen, die sich selbst mit den Themen nicht so intensiv beschäftigen wollen", erklärte Berners abschließend.
Quelle: Johannes Berners, B.Sc. Wirtschaftswissenschaften, Wirtschaftsberater, Bankkaufmann, Versicherungsfachmann (IHK), A.S.I. Wirtschaftsberatung AG, Bochum