Die Chirurgie ist kein Durchschnittsfach

Dr. Matthias Krüger, Facharzt für Chirurgie am Klinikum in Magdeburg, stellte auf dem Operation Karriere Kongress in Berlin den Fachbereich der Chirurgie vor.

Dr. Matthias Krüger

Dr. Matthias Krüger, Facharzt für Chirurgie, MBA, Allgemein- und Viszeralchirurgie, am Klinikum Magdeburg | DÄV/Görtz

„Chirurgen sind die schöneren Ärzte“, das habe laut Dr. Matthias Krüger eine Studie nun herausgefunden. Doch das sollte nicht der ausschlaggebende Grund sein, einen Facharzt in der Chirurgie zu verfolgen. Stattdessen lobte er die Innovation in der Chirurgie und ihre Interdisziplinarität. Denn viele Fachbereiche haben auch einen chirurgischen Anteil, wie die Endokrinologie, Pädiatrie, Angiologie, Notfallmedizin, Onkologie oder die Neurologie. Ein weiterer positiver Aspekt sei, dass man den Patienten die ganze Zeit begleite: von der Diagnostik über die Therapie bzw. Behandlung bis hin zur Entlassung – man ist auf dem ganzen Weg mit dabei.

Doch die Chirurgie ist nicht das einfachste Fach. Es gehört dazu, schwierige Situationen auszuhalten, teilweise eklig-wirkende Momente durchzustehen und auch mit anzupacken. Als Beispiel zeigte er einen Patienten, der ein Messer mitten in der Brust stecken hatte. „Hier kann man nicht weglaufen, sondern muss die Ruhe bewahren und mit anpacken können.“ Des Weiteren fordere die Chirurgie Geschick, Reflexion, Freundlichkeit, Stabilität, Flexibilität, Verantwortung, Teamfähigkeit, Innovationsfähigkeit und Geduld. In der Chirurgie müsse man sich auf lange OP-Zeiten einstellen und eine Weiterbildung in Teilzeit sei nicht umsetzbar.

Karriere-Tipps

Als Abschluss gab er den anwesenden Studentinnen und Studenten noch fünf Karrieretipps, die nicht nur auf die Chirurgie zu beziehen sind. Man solle immer kritisch bleiben. Die Medizin, die Behandlungen und Verfahren ändern sich stetig, sodass man immer auf dem aktuellen Stand bleiben sollte. Als zweites nannte er, dass man die Weiterbildung nicht als gegeben ansehen sollte. Maßnahmen hierfür müssen aktiv eingefordert werden, um nicht auf der Strecke liegen zu bleiben. Aber eine erfolgreiche Karriere ist nur auf der Basis einer Win-Win-Situation möglich. Wer fordert, muss auch bereit sein etwas zu geben. Als viertes appellierte Krüger an die Studentinnen und Studenten, nicht Chirurg zu werden, weil diese Stelle gerade frei ist, sondern weil man Spaß an der Arbeit hat. Sein letzter Ratschlag lautete: Primum non nocere utilis esse – Nicht die Art und Größe der Operation ist entscheidend, sondern die Zufriedenheit des Patienten.

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